Herne. . Der Jahreswechsel ist immer die Zeit, um Verträge zu überprüfen - und sie gegebenenfalls zu kündigen und den Anbieter zu wechseln. Bei gesetzlichen Krankenkassen ist der 31. Dezember zwar kein wichtiger Stichtag, dennoch lohnt es sich, die Leistungen zu vergleichen, so die Verbraucherzentrale.

Der nahende Jahreswechsel ist immer auch die Zeit, um Verträge zu überprüfen -- und sie gegebenenfalls zu kündigen und den Anbieter zu wechseln. Bei gesetzlichen Krankenkassen ist der 31. Dezember zwar kein wichtiger Stichtag, dennoch lohnt es sich für Mitglieder, die Leistungen genauer unter die Lupe zu nehmen und zu vergleichen. WAZ-Redakteur Tobias Bolsmann sprach mit Veronika Zoller, Leiterin der Verbraucherzentrale Herne, über die Extras des Krankenkassen.

Wieso sollte man die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen vergleichen? 95 Prozent der Leistungen sind doch sowieso identisch.

Zoller: Das stimmt, aber gerade diese fünf Prozent können den Unterschied machen. Seit 2012 dürfen die gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten zusätzliche Extras zum üblichen Leistungskatalog anbieten. Da kann sich ein genauer Blick lohnen. Wir haben festgestellt, dass viele Versicherte gar nicht die Leistungen ihrer Kasse kennen, geschweige sie nutzen.

In welchen Bereichen bieten Krankenkassen denn Zusatzleistungen?

Spendabel sind viele zum Beispiel bei Früherkennungsuntersuchungen, Impfungen, alternativen Behandlungsmethoden. So wird eine Krebsvorsorge für die Haut in der Regel alle zwei Jahre ab dem 35. Lebensjahr finanziert. Viele Krankenkassen bieten diese Untersuchung aber schon ab dem 19. oder 20. Lebensjahr an. Einige Kassen gewähren auch zusätzliche Untersuchungen zur körperlichen Entwicklung für Kinder und Jugendliche. Auch sinnvolle Vorsorge für Zähne, etwa eine professionelle Zahnreinigung, wird von vielen Kassen bezuschusst.

Worauf sollte ich als Versicherter denn genau achten?

Ob das Spektrum der zusätzlichen Leistungen zu meinen Bedürfnissen passt oder ob sich nicht ein Wechsel lohnt.

Konkret?

Das Angebot einer Haushaltshilfe im Krankheitsfall kann für ältere Leute sehr interessant sein, für jüngere eher nicht. Ihnen käme eher ein Angebot entgegen, das bei einer häufigen Reisetätigkeit Schutzimpfungen bezuschusst. Für Berufstätige eignet sich eher eine Krankenkasse, die rund um die Uhr eine telefonische Beratung zu medizinischen Fragen bietet, für Senioren kann es wichtig sein, dass ein Mitarbeiter ins Haus kommt. Ein genauer Blick auf die Leistungen ist also unumgänglich geworden. Und wer länger als 18 Monate in einer Kasse Mitglied ist, kann mit einer Kündigungsfrist von zwei Monaten wechseln.

Persönliche Beratung und Telefonaktion am 18. Oktober

Zum Thema „Auf Extras beim Krankenkassenwechsel achten“ führt die Verbraucherzentrale am kommenden Freitag, 18. Oktober, eine Aktion an.

Veronika Zoller, Leiterin der Herner Beratungsstelle, bietet in der Zeit von 9 bis 13 Uhr an der Freiligrathstraße 12 eine persönliche und kostenfreie Beratung an.

Zusätzlich können Ratsuchende bis 16 Uhr unter HER 44746 anrufen.