Herne. . In den Flottmann-Hallen präsentiert Holger Wennrich am 19. und 20. Oktober die zumeist gegenständlichen Arbeiten von 93 Künstlern aus dem Umfeld der Akademien. Der Kubo-Preis wird in diesem Jahr nicht verliehen: Die Stadtwerke haben sich als Sponsor zurückgezogen.

„93 Künstler. 75 Prozent Maler. Fast alle gegenständlich.“ Im 18. Jahr der Kuboshow reichen Holger Wennrich diese knappen Eckdaten, um die aktuelle Ausgabe der Kunstmesse zu beschreiben. Er hat sie erfunden, organisiert und leitet sie. Am Konzept wird nicht gerüttelt, gehört doch die Kuboshow im Ruhrgebiet im Herbst zu den festen Kulturterminen im Kalender. „Potenzial Baby!“ lautet 2014 die Devise, wenn die junge Kunst in die Flottmann-Hallen drängt.

Sie kommen aus Berlin und Münster, Düsseldorf, Bremen oder München: Studenten und Absolventen der Kunstakademien, deren Entwicklung Holger Wennrich als Kunstfreund und Chef der veranstaltenden Gesellschaft „Der Ku“ über das Jahr verfolgt. Er besucht Hochschulen und Ausstellungen, sichtet Bewerbungen und hält Kontakt mit Künstlern, die seit Jahren zu ihm kommen. Daraus entsteht eine Mischung aus Stammkünstlern und „Neuen“, wenn möglich 40 Prozent.

Stammkünstler und Neulinge

So dürften sich die Besucher auch in diesem Jahr so einiges wieder erkennen. Klaus Sievers‘ satte Stillleben auf schwarzem Grund oder die verwaschenen Strandszenen von Spoxo mit den lustigen Titeln („Mit der war ich auch mal zusammen“). Matthias Thomas Vögel sind wieder dabei, kreisrunde naturalistische Ölbilder auf Holz, und Ulrike Walthemathes seeigelartigen Kugeln aus Laborkunststoffen. Auch Adam Michnia, mehrfach Preisträger des KUBO, fehlt natürlich nicht.

Dazwischen gibt es viel Neues zu entdecken. Anna Maria Gawronski malt und webt in 3 D-Optik. Ihren Waldszenen mit Fuchs liegen entsprechende Brillen bei. Ein Hingucker ist ihre hochformatige handgewebte Jacquard-Arbeit. Natur ist auch Masatomo Haradas Thema: Er zeigt fotorealistisch gemalte Kirschblüten, leinwandfüllend in Weiß und Rosa. Tiere im Zoo malt Jens Günther schwarz-weiß in Öl, Marleen Müller zerlegt sie in ihren Bleistift-Zeichnungen in Puzzles.

„Ist die Aura alter Gemälde an das Schönheitsideal vergangener Epochen und das Medium der Malerei gebunden?“ Diese Frage gibt Anna Herrgott mit den aufwendig inszenierten Bildern ihrer fotografischen Reihe „Women“ an die Betrachter weiter. Will Kempkes bindet diesen gleich in die Produktion ein: „Ich male sechs Bilder aufgrund von sechs Stichworten, die du mir nennst.“ Für sechs Wochen darf der Käufer die Arbeiten behalten.

Bei den Skulpturen - aus Holz und Bronze vor allem - sticht Marion Walla mit ihren filigranen Gebilden aus Wolle und skulptural gehäkeltem Draht hervor.