Wanne-Eickel. . In der regionalen Reihe „Bildklang“ wird die Künstlerzeche Unser Fritz Spielort einer weiteren Veranstaltung. Ein als Stummfilm angelegter Bergarbeiterfilm aus dem Jahr 1923 wurde 2009 neu vertont. Der Bochumer Georg Gräwe hat die Musik komponiert, die Bochumer Symphoniker haben sie eingespielt.
Die regionale Film--Musik--Reihe „Bildklang“ setzt sich am Sonntag, 6. Oktober, um 20 Uhr in der Künstlerzeche Unser Fritz, Zur Künstlerzeche 10, fort. Gezeigt wird in der Maschinenhalle ein Stummfilm von 1923, „Schlagende Wetter“. Der in Berlin gedrehte Bergarbeiterfilm von Karl Grune erzählt eine einfache Dreiecksgeschichte und verknüpft diese raffiniert mit einer genauen Milieustudie.
Das 2009 aufwendig restaurierte und mit einer neuen Filmmusik von Georg Gräwe ergänzte Stummfilmdrama besticht durch seinen Naturalismus, in einer Zeit, als gemalte und oftmals expressionistische Filmdekoration die Norm war - das Produktionsdesign ist bemerkenswert aufwendig. Grune beweist dabei seine ganze Meisterschaft in der atmosphärischen Darstellung zwangvoller Enge in den Schächten des Bergwerks. Handkolorierte Effekte und stimmungsvoll einfarbig getönte Sequenzen unterstreichen diese Wirkung zusätzlich.
Der Bochumer Komponist Georg Gräwe, Jahrgang 1956, wurde in den 80er Jahren mit dem „Grubenklangorchester“ international bekannt und gilt heute als einer der bedeutendsten Pianisten des Modern Creative Jazz. Seine Kompositionen sind sowohl der europäischen Moderne als auch der Jazzavantgarde verpflichtet. Die Neuvertonung von „Schlagende Wetter“ entstand im Rahmen der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 und wird von den Bochumer Symphonikern unter Leitung von Mark Fitz-Gerald aufgeführt. Der Eintritt kostet 10/7 Euro.