Was man kurz vor der Bundestagswahl in Herne unbedingt noch wissen muss: Von A wie Aserbaidschan über K wie Kandidaten bis Z wie Zum Schluss.
A wie Aserbaidschan. Autoritäres Regime, steht auf dem weltweiten Demokratie-Index auf Platz 135 von 167 Ländern. Die erste und einzige demokratische Wahl, so heißt es, hat dort 1992 stattgefunden. Was das mit Herne und Wanne-Eickel zu tun hat? Nichts. Aber vielleicht ist der Hinweis eine kleine Entscheidungshilfe für unentschlossene Bürger, die noch nicht wissen, ob sie am Sonntag von ihrem Wahlrecht überhaupt Gebrauch machen sollen.
B wie Briefwahl. 17 458 Menschen brauchen diese Entscheidungshilfe definitiv nicht mehr, denn: Sie haben bis Freitag, 18 Uhr, Briefwahlunterlagen bei der Stadt beantragt. Zum Vergleich: 2009 waren es unterm Strich 15 711 Briefwähler.
C wie Cordula (Sorci). Als Nachfolgerin des in den Ruhestand verabschiedeten Holger Otto hat die 49-Jährige Stadtmitarbeiterin erstmals den Hut bei Wahlen in Herne auf. Sie landete auf Anhieb einen Treffer: Ihre vor Wochen erstellte Briefwahlprognose (Anstieg auf über 17 000) trat ein.
E wie Ergebnis. 2009 holte sich Gerd Bollmann (SPD) den Wahlkreis mit 51,3 Prozent vor Ingrid Fischbach (CDU) mit 26,9 Prozent. Außerdem: Jörg Höhfeld (Grüne) 9,9 Prozent, Klaus Füßmann (FDP) 6,8 Prozent, Bernd Blech (REP) 2,2 Prozent, Markus Schumacher (NPD) 2,0 Prozent, Peter Weispfenning (MLPD) 0,9 Prozent. Die Linke hatte die Anmeldung der Kandidatin versäumt.
H wie Hausbriefkasten. In diesen können Briefwähler am Rathaus Herne und Wanne ihren Wahlbrief auch am Sonntag noch werfen. Bis 18 Uhr, versteht sich.
I wie Internet. Ab 18 Uhr laufen die Herner Ergebnisse unter www.herne.de ein.
K wie Kandidaten. Für alle, die sich in den vergangenen zwei Monaten zu Hause eingeschlossen hatten – hier sind die Direktkandidaten für Herne/Bochum II: Michelle Müntefering (SPD), Ingrid Fischbach (CDU), Sabine von der Beck (Grüne), Markus Dowe (Linke), Frank Leschowski (FDP), Andreas Prennig (Piratenpartei), Peter Weispfenning (MLPD) und Markus Schumacher (NPD).
P wie Premiere. Erstmals wird im Herner Rathaus keine Wahlpräsentation stattfinden. Die Resonanz ließ zuletzt zu wünschen übrig. Im Erdgeschoss wird es jedoch einen Stand geben, an dem sich Bürger ab 18 Uhr über den Verlauf und das Ergebnis der Bundestagswahl informieren können.
T wie Taxi. Parteien bieten für den Wahltag einen kostenlosen Abholdienst für mobilitätseingeschränkte Wähler an. Und zwar: die SPD von 8.30-17.30 Uhr unter HER 94 91 34, die CDU unter WAN 01522/134 51 81 sowie die FDP von 11 Uhr bis 14 Uhr unter HER 97 50 97.
W wie Wahlkampfparty: Die SPD feiert (trauert?) am Sonntag traditionell in den Flottmannhallen. Die CDU ist erneut im Museumscafé anzutreffen. In ihren Parteibüros verfolgen Grüne (Bahnhofstr. 15 a), Linke (Hauptstraße 181) und FDP (Rottbruchstr. 89) die Ergebnisse.
Z wie Zum Schluss. Bei nur 67,4 Prozent lag 2009 in der Stadt Herne die Wahlbeteiligung (2005: 75,7 Prozent). Da geht noch was. Also: Wählen gehen!