Herne. . Das Interview zum Wochenende: Leonid Lewtschnko im Gespräch über die Bundestagswahl 2013. Am liebsten würde er auch selber seine Stimme abgeben.
Selbst ein Kreuzchen setzen darf er zwar noch nicht, aber eine ziemlich klare Vorstellung von der Bundestagswahl hat Leonid Lewtschnko trotzdem schon. Der siebenjährige Pfiffikus besucht die Klasse 2a der Grundschule Schulstraße. Nicht nur in der Schule steht das Thema „Wahl“ auf dem Stundenplan. Auch sonst interessiert sich Leonid für Politik. Mit WAZ-Mitarbeiterin Jennifer Kalischewski sprach er über das Wahlprozedere, Parteien und die Aufgaben eines Bundeskanzlers.
Weißt du, was am Sonntag passiert?
Ja, da wählt man Parteien und einen neuen Bundeskanzler. Ich darf aber, glaube ich, noch nicht wählen. Nur Erwachsene. Ich würde aber gerne. Ich wüsste nämlich schon, wen ich wählen würde.
Das klingt, als seist du dir ganz sicher. Woher kommt das?
Durch meine Lieblingsnachrichten. Ich gucke jeden Tag Logo. Nur nicht, wenn ich das verpasse. Mein Papa hat mich mal vor den Fernseher gesetzt und mir die Sendung gezeigt. Seitdem gucke ich sie. Das hilft auch in der Schule, weil man viele Dinge weiß, die man sonst nicht wüsste.
Interessierst du dich für Politik?
Ja, schon. Aber auch für Umwelt. Oder wie die Costa Concordia gerettet wurde. Das hat zwei Tage gedauert.
Kannst du erklären, was Parteien sind?
Sowas wie SPD, Grüne oder CDU. Aber ganz genau weiß ich das nicht. Es gibt auf jeden Fall verschiedene Parteien und da muss man sich entscheiden.
Weißt du, wer im Moment Bundeskanzlerin ist?
Angela Merkel.
Kennst du auch den anderen Kanzlerkandidaten?
Ja, das ist so ein Mann. Aber der Name fällt mir nicht ein. Ich hab ihn schon im Fernsehen gesehen.
Was macht so ein Bundeskanzler?
Ich bin mir nicht ganz sicher. Zählt der die Stimmen? Er muss auf jeden Fall viel arbeiten, dann kommen Paparazzi. Das ist bestimmt anstrengend. Auch, dass er den ganzen Tag so viele Reden halten muss.
Erklär doch mal, wie so eine Wahl funktioniert.
Da geht man in einen großen Raum und kriegt einen großen Zettel. Auf der einen Seite stehen die Parteien wie SPD und Grüne. Da macht man da ein Kreuz, aber nur eins. Auf der anderen Seite stehen Männer. Und auch Frauen. Da muss man auch ankreuzen. Da wählt man den, der’s am besten macht.
Was wünscht du dir von demjenigen, der die Wahl gewinnt?
Viele Sachen. Dass er Gutes für die Umwelt tut. Und mehr Essen für arme Leute in Afrika. Er sollte auch für Frieden in Syrien sorgen.
Was würdest du verbessern, wenn du selbst einen Tag Bundeskanzler wärst?
Ich würde die Schule verbessern, also weniger Druck für Kinder. Dass Lehrer Kinder anschreien, soll nicht sein.
Habt ihr in der Schule über die Wahl gesprochen?
Noch nicht so viel. Wir haben erst mit dem Thema angefangen. Wir haben besprochen, dass man viel wissen muss über die Wahl. Sonst wählt man jemanden, den man gar nicht will, und dann ist es zu spät, das zu ändern.