Herne. . Angie und Peer machten am Samstag im Kulturzentrum Wahlkampf. Natürlich handelte es sich nicht um die Originale, sondern um einen Auftritt der „Lachen Live Show“ von WDR 2.
Auf der Zielgeraden zur Bundestagswahl 2013 unterzog Moderator René Steinberg am Freitagabend im nahezu ausverkauften Kuz die Kandidaten „Angie und Peer“ alias Maria Grund-Scholer und Uli Winters in der „Lachen Live Show“ von WDR 2 gnadenlosen Prüfungen.
In atemberaubendem Sprechtempo nimmt René Steinberg sich „Eastern Angie“ und den roten Cowboy Peer im Herner Westen vor: Nach einigen Seitenhieben auf Andrea Nahles und Rainer Brüderle lässt er live in die Garderoben der Kontrahenten schalten, damit das Publikum erkennt, „wie die sich jetzt da drin fertigmachen“. Boxtraining und Frisurenstress kann man sehen, der Countdown läuft.
Stählerner Stützstrumpf des Euro
Dann betritt Uli Winters alias Peer Steinbrück die Bühne, angekündigt als „The Master of Desaster“, der seinem Namen sogleich Ehre macht: „Voll hier heute – super, alles Türen, an denen ich nicht mehr klingeln muss!“. Es folgt die Titelverteidigerin, auch bekannt als der „stählerne Stützstrumpf des Euro“. Nach ihrem Herausforderer befragt, entgegnet sie trocken: „Ja, ich schätze Herrn Steinbrück. Vor allem schätze ich, dass er gegen mich verliert.“
Das spritzig-anzügliche Rededuell der Kandidaten droht immer wieder in einen Schlagabtausch zu entgleisen, bei dem auch andere Figuren des Wahlkampfes wie „Crazy Horst“, der auf Freund und Feind ballert, ein halbwüchsiger Asiate namens „Fipsi“ und Frank „Stonemeier“ und „Fattie“ Gabriel nicht zu kurz kommen.
Ein Höhepunkt der Show ist das Wahlkampfcoaching, das Angie und Peer bei Frankreichs Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy alias René Steinberg absolvieren: Er versucht, „La grande Tristesse“ und ihren Gegner in Schwung zu bringen.
Auch die Koalitions-Disco ist ein Anschlag auf die Lachmuskeln: Neben dem „Wilden Mann“ Horst Seehofer duckt sich Koalitionsküken Kristina Schröder weg, während Diva Ursula von der Leyen zu gerne Kurs auf das Kanzleramt nehmen möchte. Peer Steinbrück erinnert an den Ballermann auf Mallorca, Guido Westerwelle präsentiert sich als „King“.
Bundeskanzlerin mit Bandwurmsatz
Abgezirkelt und roboterhaft rockt Angie zum Schluss die Szene. In der Kategorie „Bandwurmsatz“ hat sie eindeutig die Nase vorn: „Ich habe keine Eier“ ist ihr letztes Statement, das zu wiederholen Peer sich weigert – verständlicherweise.
Auch andere Euroländer dürfen in dem Programm über Deutschlands Spitzenkandidaten voten – das läuft natürlich nicht ohne Klischees ab. Das letzte Wort hat im Kulturzentrum zum tosenden Applaus der Zuschauer jedoch Angie als Titelverteidigerin: „Mir ist es ganz egal, wer in der nächsten Koalition unter mir nichts zu sagen hat. Alle Menschen sind gleich – mir jedenfalls. Ich bin eure Mutti. Wählt die dunkle Seite der Macht!“