Wanne-Eickel. . Oskar Lafontaine gab sich die Ehre: Der Linke-Spitzenpolitiker machte am Freitag in Wanne Wahlkampf für seine Partei.
Oskar wettert gegen die Rentenpolitik der anderen Parteien – Applaus, Applaus! Oskar watscht die SPD dafür ab, dass sie all das verbrochen habe, was sie jetzt beklage - großer Beifall! Oskar geißelt die „perverse Bankenrettung“ – zustimmendes Nicken! Oskar fragt in die Runde, ob die Merkel überhaupt noch kapiere, was sie da mache – Gelächter!
Oskar Lafontaine ist da – und er trifft mit seinem 45minütigem Auftritt bei der Linke-Wahlkampfveranstaltung am Buschmannshof den Nerv seines Publikums. Breite Zustimmung erhält der 69-Jährige (Montag wird er 70) für seine Abrechnung mit CDU und FDP, den Reichen, Sozialdemokraten, „Zeitungsschreibern“, dem DGB ... .
Die Lebensqualität in Deutschland habe sich erheblich verschlechtert, sagt Lafontaine. „Warum gibt es hier weniger Rente als in den meisten Industriestaaten?“ Auch der Linke-Forderung nach einem flächendeckenden Mindestlohn von 10 Euro („wir waren die ersten“) widmet er sich ausführlich. „Die Linke ist die Partei der sozialen Gerechtigkeit“, so die zentrale Botschaft.
Einem Lob für den Friedenspolitiker Willy Brandt lässt der Saarländer eine Anklage gegen die „Lügner und Heuchler“ folgen, die wegen „der armen Kinder“ einen Militäreinsatz in Syrien forderten. „Gleichzeitig verhungern in der ganzen Welt Millionen Kinder.“
„Vieles war richtig“, sagt ein 76-jähriger Rentner aus Wanne-Eickel am Rande der Kundgebung nach der Rede Oskar Lafontaines. Vor allem „das mit den Löhnen“. Er sei mal selbstständig gewesen, erzählt er. „Aber ich habe meine Gesellen immer vernünftig bezahlt.“ Er werde wohl am 22. September die Linke wählen: „Zum ersten Mal.“