Herne. . In der Siedlung Teutoburgia in Herne-Börnig laufen Dreharbeiten zum Jugendfilm „Die Vampirschwestern 2“. Die Anwohner haben sich längst an den Trubel vor ihrer Haustür gewöhnt. Ein Anwohner kocht sogar Erbsensuppe für die berühmten Schauspieler
Transporter parken Wege in Herne-Börnig zu, aufgeregte junge Frauen laufen telefonierend hin und her und Promis stehen an der Baarestraße, um auf ihren Einsatz zu warten: Am Donnerstag war in der Siedlung Teutoborgia alles anders als sonst. Die Dreharbeiten für den Kinofilm „Die Vampirschwestern 2“ haben begonnen. Schon der erste Teil der Verfilmung der Jugendbuchreihe von Autorin Franziska Gehm wurde zu einem großen Teil in der alten Bergbausiedlung in Börnig gedreht. Ende 2014 soll der zweite Part in die Kinos kommen. Wieder dient die Laubenstraße als Kulisse für die Kleinstadt, in dem die Halbvampir-Schwestern Dakaria und Silvania ihre Teenager-Zeit verbringen.
Spießig und schön
„Der Drehort sollte so schön wie möglich aussehen, aber auch ein bisschen Spießigkeit ausstrahlen“, sagt Filmproduzentin Uli Putz. Beleidigt sind die Anwohner über diese Aussage nicht. Zumindest Thomas und Bettina Ritter nicht, die ihr Haus als Außendrehort zur Verfügung stellen. Statt Blumenkästen hängen nun unzählige Knoblauchknollen am Haus, der Vorgarten ist abgesperrt mit Holzlatten. „Nach den guten Erfahrungen mit der Produktkionsfirma beim Dreh des ersten Films haben wir uns sofort wieder bereit erklärt, wieder mitzumachen“, sagt Bettina Ritter, während sie den Schauspielern beim Fototermin zusieht. „Nicht jeder kann von sich behaupten, ein Filmset direkt vor der Haustür zu haben. Uns macht es Spaß“, meint Thomas Ritter. „Und der Michael Kessler, der ist total nett!“
Michael Kessler, bekannt vor allem als Parodist von Günther Jauch und Florian Silbereisen inder TV-Show „Switch Reloaded“, schwärmt im Gegenzug genauso von den Herner Anwohnern. In „Die Vampirschwestern 2“ spielt er den selbst ernannten Vampirjäger Dirk van Kombast, der sich in die schöne Krankenschwester Ursula (Diana Amft) verliebt. So ein Drehtag, berichtet Kessler, kann sehr lang sein. „Ein Anwohner hat schon für uns gegrillt, gestern gab es heiße Fleischwurst, heute hausgemachte Erbsensuppe.“ Das sei ungewöhnlich. „In Köln wird man fast geschlagen, wenn man ‘ne Kamera auspackt, hier sind die Leute sehr herzlich“, sagt Kessler, der ganz unprätentiös im Fleecepullover sein Interview gibt und – im Gegensatz zu seinen Kollegen Christiane Paul und Stipe Erceg – ganz ohne Allüren auskommt. Zum Ruhrgebiet hat Kessler eine enge Verbindung: Seine Ausbildung machte er an der Schauspielschule Bochum. Und der TV-Star ist sicher: „Erbsensuppe für die Schauspieler, das gibt es nur im Ruhrgebiet.“