Herne. . In Herne öffneten zum Tag des offenen Denkmals acht Herner Denkmäler ihre Türen. Wir besuchten das Wanner Rathaus, die Kapelle im Schlosspark Strünkede und die St. Laurentiuskirche in Wanne-Eickel.

In ganz Deutschland öffneten am Sonntag Denkmäler ihre Pforten mit Führungen und Besichtigungen für geschichtlich Interessierte. Wie bereits berichtet, konnte man am Sonntag hinter die Kulissen von acht Herner Denkmälern schauen. In mehreren Führungen oder auch einfach mit offenen Türen lockten sie Besucher aus dem ganzen Stadtgebiet und nächster Umgebung an.

Kunstsammlung für Gläubige

Direkt nach der Messe in der St. Laurentiuskirche an der Hauptstraße in Wanne führte Kirchenvorstandsmitglied Norbert Böhme (70) die Interessierten durch das Kirchengebäude. Besonderheit an der seit 1987 unter Denkmalschutz stehenden Kirche: Sie ist praktisch gefüllt mit Kunstschätzen. Von den Fenstern, die von Georg Meistermann entworfen wurden, bis zu einer Zeichnung von Käthe Kollwitz und Skulpturen von Ernst Barlach. All das trug der ehemalige Pfarrer der Gemeinde, Franz Joseph Hoffmann, in seiner Amtszeit von 1970 bis 2004 zusammen.

So ist zum Beispiel eine kleine Marienstatue im linken Schiff der Kirche von sechs Grafiken von George Roault umgeben, darunter hängt eine Farbgouache. Links von den Gemälden hängt eine Zeichnung von Käthe Kollwitz, „Die Begegnung mit dem Tod“. Der Wanne-Eickeler Künstler Edmund Schuitz gestaltete das riesige Mosaik-Triptychon im Altarraum der Kirche. Mit viel Gold und Liebe zum Detail sind dort rechts und links eines gekreuzigten Jesus die sieben Todsünden und die sieben Tugenden dargestellt.

Hundezwinger und offene Tür

Gigantisch ist die St. Laurentiuskirche im Gegensatz zur kleinen Schlosskapelle im Schlosspark Strünkede. Hier können die Führungsteilnehmer auf den Bänken Platz nehmen und trotzdem noch alles im Blick behalten. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude von der Stadt aufgekauft und neu in Stand gesetzt, nachdem es vorher als Hundezwinger und Lagerhalle verwendet wurde. Das älteste Einrichtungsstück ist der Altaraufsatz aus dem Jahr 1700, der nach der Restauration wieder seinen Platz im Schlosspark fand.

Bereits um 11 Uhr wurde in Wanne-Eickel eine Tür geöffnet, die seit über 20 Jahren verschlossen war: Die Haupteingangstür des Wanner Rathauses wurde von OB Horst Schiereck wieder als Eingang freigegeben. Das von 1903 bis 1904 gebaute Gebäude wurde in den letzten acht Jahren teilsaniert. In der Führung ging man auf einzelne Aspekte ein, zeigte aber auch historisches aus der Geschichte des Rathauses auf.