Herne. . Sechs Studenten der Fachhochschule Aachen haben in Herne den Hörsaal gegen eine Autowerkstatt ausgetauscht . Sie bauten beim Start-Up-UnternehmenBea-Tricksin Crange einen Smart um. Der zum Elektro-Auto umgebaute Kleinwagen soll an der Hochschule weiterentwickelt werden.

Eine nicht alltägliche Erfahrung haben sechs Studenten der Fachhochschule Aachen in Herne gesammelt. Statt in den Hörsaal ging es für sie in die Werkstatt des Start-Up-Unternehmens Bea-Tricks in Crange, das sich auf die Umrüstung von Benziner-Smarts zu Elektro-Autos spezialisiert hat.

In vielerlei Hinsicht handelte es sich beim Projekt um eine Premiere. Denn die sechs Studenten aus dem Fachbereich Elektrotechnik mit Schwerpunkt Fahrzeugelektronik gehören dem jungen Studiengang der Hochschule an. Die einwöchige Praxiserfahrung verlief ganz nach dem Geschmack der sechsköpfigen Gruppe, die von ihren Dozenten begleitet wurde. Zum ersten Mal werkelte das Sextett eigenhändig an einem solchen Auto. Einer von ihnen hat dabei sogar gleichzeitig seine praktische Prüfung für seinen Bachelor-Abschluss abgelegt.

Studenten überzeugten Dekan

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Ohnehin war das Projekt eine komplexe Herausforderung. Die Studierenden mussten die immensen Kosten für die Anschaffung und die Umrüstung erst mal bei ihrem Dekan rechtfertigen. Doch die Überzeugungsarbeit der jungen Menschen war letztlich von Erfolg gekrönt, so dass sie am Montag mit dem Benzin-Auto in Herne eintrafen.

An den ersten beiden Tage haben die Studenten den Kleinst-Pkw komplett ausgeschlachtet. Ob Katalysator oder Motor – die jungen Studenten schraubten fast jedes Teil ab. Sogar die Sitze mussten raus, um das Fahrzeug zum Elektro-Gefährt umrüsten zu können. Student Gregor Grundkiewicz (25) hatte sichtlich Freude an der praktischen Erfahrung. „Das Team-Work, alles zu organisieren und ein Start-Up kennenzulernen, war für mich sehr aufschlussreich“, meint der junge Mann.

Eingebaut haben er und seine Kommilitonen den Umrüstsatz von Bea-Tricks mit der dazugehörigen Batterie – allerdings mit einer Besonderheit. Denn das in Herne umgebaute Auto wird Lehrobjekt an der Hochschule. Spezielle Messleitungen wurden eingebaut. „Wenn man so will, handelt es sich um ein rollendes Labor“, sagt Bea-Tricks-Geschäftsführer Daniel Sperling.

Auto aus Herner soll weiterentwickelt werden

In Aachen sollen Studenten weiter tüfteln. So ist die Entwicklung eines topographischen Navigationssystems geplant. Ein für Elektroautos sinnvolles Instrument, ließe sich anhand dessen doch die Reichweite des aufgeladenen Fahrzeugs noch besser einschätzen. Und in diesem Zusammenhang würden in Aachen auch noch Informatik-Studenten eingebunden.

Nach einer intensiven Arbeitswoche war der Elektro-Smart fit für die Rückreise nach Aachen. Das künftige Anschauungsobjekt rollte am Freitag aus der Werkstatt – von nun an elektrisch betrieben.