Herne. . Das Chemie-Unternehmen Sasol will mit der Entwicklung eines Maßnahmenplans zur wirtschaftlichen Gesundung in Kürze starten. Auswirkungen auf Arbeitsplätze im Herner Werk stünden „noch nicht fest, sind aber nicht auszuschließen“, so eine Sprecherin zur WAZ.

Was meint Sasol mit „Restrukturierungsmaßnahmen“? Wann werden diese umgesetzt? Und vor allem: Werden dabei Arbeitsplätze abgebaut? Nachdem das Chemie-Unternehmen am Donnerstagnachmittag in einer dünnen, schriftlichen Mitteilung besagtes „Restrukturierungsprojekt“ angekündigt, anschließend für die Presse aber nicht mehr zu sprechen war, zeigte sich das Unternehmen am Freitag auskunftsfreudiger. Allein: Viel Neues wurde dabei nicht mitgeteilt.

Wie berichtet, ist der Verkauf des Sasol-Werks an der Shamrockstraße in Herne-Mitte gescheitert. Aufgrund der anhaltend schwierigen Marktsituation sowie der hohen Rohstoffpreise, so heißt es, wollte der Mutterkonzern in Südafrika seine deutsche Tochter abstoßen. Nachdem das misslang, soll nun das Werk neu aufgestellt werden – mit Rainer Preuß für Gregor Lohrengel an der Spitze.

Zum „Restrukturierungsprozess“, sagt Sasol-Sprecherin Heidrun Luplow auf WAZ-Anfrage, könne ihr Haus „derzeit keine Einzelheiten“ mitteilen. Nur so viel: „Mit der Entwicklung eines Maßnahmenplans werden wir in Kürze starten.“ Dabei sollen „alle Möglichkeiten der Verbesserung der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens“ in Betracht gezogen werden. Auswirkungen auf Arbeitsplätze stünden „noch nicht fest, sind aber nicht auszuschließen“. Es werde nun sicherlich „noch einige Wochen dauern, bis erste Arbeitsergebnisse vorliegen“. Sie verspricht: „Wir werden die Belegschaft und die Mitbestimmungsgremien zeitnah informieren.“

Der Verkauf des Herner Werkes mit seinen 150 Mitarbeitern sei geplatzt, weil Sasol „keine einvernehmliche Einigung“ mit potenziellen Käufern erzielt habe. Einen Verkauf zu einem späteren Zeitpunkt schließt Luplow nicht aus: „Wir werden alle Optionen im Rahmen des Restrukturierungsprojektes weiter intensiv prüfen, um eine langfristige und sinnvolle Lösung zu finden.“

Warum der bisherige Deutschland-Chef Gregor Lohrengel heute nach über 30-jähriger Tätigkeit das Unternehmen verlässt, will die Sprecherin nicht sagen. Nur so viel: „Sein Ausscheiden erfolgt einvernehmlich.“