Herne. . Pia-Engel Nixon ist erst 35, doch mit ihrem Leben könnte sie Bücher füllen. In Australien eröffnete sie nach dem Studium ein Lokal. Aus Heimweh kehrte sie zurück ins Ruhrgebiet. Heute gibt sie u.a. Kochkurse im Schloss.
Jeder Mensch liebt eine schöne Geschichte: Mit diesen Worten beginnt die Internetseite dieser Frau, die wirklich von sich behaupten darf, eine Menge erzählen zu können. Geschichten und Märchen, die ihre Mutter ihr als Kind stets erzählt hat – und Pia-Engel, so lauten ihre beiden Vornamen, nun beim Kochen weitergibt, im Schloss Bladenhorst in Castrop-Rauxel. Im traumhaften Ambiente entführt sie ihre Gäste, den Kochlöffel schwingend, auf eine genüssliche Reise. Das Leben selbst der 35-Jährigen, könnte wohl ganze Bücher füllen und erzählt eine Geschichte, die alles ist, nur nicht gewöhnlich.
Mutter starb nach der Rückkehr
Pia-Engel Nixon wuchs in einem Drei-Generationen-Haus auf. Die Eltern waren beruflich viel unterwegs – in den Staaten, in Asien. Von ihren Reisen brachten sie all die kulinarischen Inspirationen mit, die Pia-Engel Nixon heute in ihrer Küche verarbeitet. Bereits als kleines Mädchen schlürften sie und ihre drei Geschwister Austern, schlemmten Froschschenkel oder aßen Sushi. „Aber auch Hausmannskost weiß ich durchaus zu schätzen — wenn sie denn gut gemacht ist“, sagt sie. So schaute sie auch ihren Großmüttern häufig beim Kochen zu, am heimischen Herd, bevor sie nach dem Fachabitur beschloss, nach Australien zu reisen — nach Sydney. „Meine Eltern fanden das nicht so toll“, sagt sie. Schließlich wollte der Vater doch, dass sie beruflich in seine Fußstapfen tritt. Ihre Eltern führten damals das Geschäft „Tasso’s Laden“ an der Bahnhofstraße. Zusätzlich betreibt ihr Vater noch immer die gleichnamige Wasserbettenfirma. Doch Pia-Engel Nixon wollte Grafik-Design studieren, das tat sie auch, in Sydney, drei Jahre lang. „Ich habe das Studium mit Diplom abgeschlossen“, so die kreative Frau, die sieben Tage in der Woche nebenher jobbte, in Darling Harbour, einem Stadtteil von Sydney, direkt am Hafen.
„Angefangen habe ich als Tellerwäscherin. Da ich mich aber nicht blöd angestellt habe, durfte ich Gerichte vorbereiten, später dann halt kochen.“ Nach nur fünf Monaten übernahm sie die komplette Küchenleitung eines Restaurants und werkelte neben den Profis. Ein Naturtalent? „Das Kochen liegt mir eben“, sagt die blonde Hernerin. Vor fünf Jahren eröffnete sie, gemeinsam mit einem Kollegen, ein Restaurant in Sydney, das „Pyrama“. Serviert wird moderne australische Küche. Will heißen: mediterrane Gerichte ebenso wie asiatische. Ein Leben also, wie im Bilderbuch? Nicht ganz: „Ich vermisste meine Heimat, meine Großeltern starben, mein Bruder wurde Vater – und ich war immer so weit weg und bekam nichts mit.“ Sie packte die Koffer, zog zurück in das Haus, in dem sie heute lebt. „Das Haus meiner Mama“, wie sie sagt, mit Blick auf die vielen Fotos und Bilder an den Wänden, die hier im Wohnzimmer an den Wänden hängen.
Noch heute ist sich Pia-Engel Nixon sicher: „Es war vorbestimmt, dass ich zurück musste.“ Zwei Tag nach ihrer Ankunft erfuhren sie und ihre Familie, dass ihre Mutter an Krebs erkrankt war. Sie starb ein Jahr später, Pia-Engel pflegte sie bis zum letzten Tag. Heute sitzt die selbstbewusste Frau am heimischen Wohnzimmertisch aus Holz, spielt Mensch-ärgere-dich-nicht, mit ihrer Nichte, die ist mittlerweile sieben Jahre alt. Sie ist glücklich, mit ihrer Kochkunst, ihrem Haus, ihrem Leben.
Eine schöne Geschichte.
Kreative Kochveranstaltungen
Die Kochkünste von Pia-Engel Nixon (Mädchenname Schielke) decken die abenteuerlichsten Bereiche ab. So veranstaltet die kreative Frau Kochveranstaltungen außer Haus und kümmert sich dabei um alles, „was mit Genießen zu tun hat“, wie sie betont. Das heißt: vom Einkauf bis zum Erstellen des Menüs.
Auch ihr Arbeitswerkzeug bringt sie für „Engel’s Küche“ selbst mit. „Meine Kunden brauchen nur eine Küche und Teller“, sagt sie. Dabei schwingt sie den Kochlöffel für kleine wie große Gruppen. Darüber hinaus macht sie „Showkochen“ bei jede Art von Veranstaltungen: bei Messen, in Küchenstudios oder auf Feiern.
Ganz gleich zu welchem Anlass präsentiert sie ihre Kochkünste mit dem Mikrofon in der Hand ihrem Publikum. Gleiches gilt für das Tresenkochen, bei dem sie in Bars, Kneipen oder Restaurant zu Tisch bittet.
Direkt an der B 1 in Dortmund arbeitet sie im „B 1“, ein Loft, in dem sie ihr Essen präsentiert.
Zusätzlich kocht sie im „Schloss Bladenhorst“ in Castrop-Rauxel. Das Studio des Küchenspezialisten Torsten Grenda liegt im Nordflügel des Wasserschlosses. „Es ist die perfekte Bühne für meine kulinarischen Events“, betont Pia-Engel Nixon.
Weitere Informationen im Internet unter der Adresse www.engels-kueche.de oder telefonisch unter HER 398 53 22.