Herne. . Die Verbraucherzentrale warnt vor dubiosen Angeboten. Dienstleister setzen Kunden häufig unter Druck. Vorsicht bei Zahlungsaufforderung per EC-Karte. Betroffene sollen auf Rechnung bestehen

Die Verbraucherzentrale Herne warnt vor unseriösen Schlüsseldienst-Anbietern. Im vergangenen Monat wendeten sich zehn Betroffene an die Mitarbeiter der Beratungsstelle an der Freiligrathstraße. Sie bekamen überteuerte Rechnungen von bis zu 700 Euro. „Das ist eine deutliche Steigerung. Sonst haben wir vielleicht zehn Fälle im gesamten Jahr“, berichtet Veronika Zoller von der Verbraucherzentrale.

Wer sich aus seiner Wohnung oder seinem Haus aussperrt, sollte laut Verbraucherzentrale keine Rufnummern wählen, die in übergroßen Anzeigen im Branchenbuch stehen. Dahinter steckten häufig unseriöse und ortsfremde Anbieter. „Beim Anruf sollten Betroffene unbedingt nachfragen, ob das Unternehmen wirklich in Herne ist“, sagt Zoller. Auch ein Festpreis kann erfragt werden.

Bei einer unkomplizierten Türöffnung – etwa, wenn der Schlüssel von innen steckt – liege dieser etwa zwischen 50 und 75 Euro. „Wenn der Schlüsseldienst am Wochenende zum Einsatz kommt oder ein Aufbrechen der Tür erforderlich ist, kann es deutlich teurer werden“, sagt Veronika Zoller. Doch 600 Euro für die Öffnung einer Autotür – das sei in jedem Fall zu viel. „Diesen Fall hat uns eine Dame gemeldet, die nach dem Öffnen der Tür zur Zahlung mit EC-Karte gedrängt wurde“. Hier ist Vorsicht geboten: Wenn das Geld einmal vom Konto abgebucht ist, sei es sehr schwierig, es wieder zurückzubekommen. Die Verbraucherzentrale rät daher, unbedingt eine Rechnung zu verlangen und sich von unseriösen Schlüsseldienst-Anbietern nicht unter Druck setzen zu lassen.