Herne. . Die Emscher hat im August außergewöhnlich niedrige Wasserstände erreicht. Das berichtet die Emschergenossenschaft. Dies sei nicht nur auf die geringen Niederschlagsmengen in diesem Sommer zurückzuführen, sondern auch auf den sinkenden Wassergebrauch der Bevölkerung.
Das dadurch konzentrierte und unverdünnte Abwasser in der Emscher führe folglich zu einer höheren Geruchsbelästigung als sonst üblich – was derzeit Bürger und Anwohner von Dortmund-Mengede bis Oberhausen erfahren dürften. Den Niedrigstand von 2,16 Meter habe die Emschergenossenschaft an drei Tagen im August am Unterlauf der Emscher, am Pegel Oberhausen-Königstraße, gemessen. Sogar im extrem heißen und trockenen Sommer 2003 habe der Wasserstand mit 2,18 Meter höher gelegen.
Der Pegelstand von 2,16 Meter sei in den vergangenen 50 Jahren nur dreimal unterschritten worden: jeweils 2,14 Meter im November 2006, im August und September 1991. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Niedrigwasser der Emscher liege in Trockenzeiten bei 2,29 Meter.
Einige Bürger, die sich mittlerweile wegen des besonders starken „Emscher-Duftes“ bei der Emschergenossenschaft gemeldet hätten, fragten nun in Essen an, ob es nicht möglich sei, Reinwasser in die Emscher einzuleiten – um die Abwassermenge zu verdünnen und den Geruch dadurch zu minimieren. Dies sei jedoch nicht möglich, da es ökologisch unsinnig wäre, zunächst sauberes Wasser schmutzig zu machen, um es anschließend in den Kläranlagen der Emschergenossen-schaft wieder aufwändig und kostenintensiv zu reinigen
Verstärkt zu riechen sei die Em-scher beziehungsweise ihr „Aroma“ derzeit besonders in der Nähe von Einmündungen der Nebenarme. In Herne sind das der Ostbach, der Schmiedesbach und der Hauptkanal Wanne. Noch aber, so die Emschergenossenschaft, werde in den drei Armen Wasser geführt.
Um die Geruchsbelästigung künf-tig zu minimieren, baut die Em-schergenossenschaft derzeit entlang der Emscher bekanntermaßen den unterirdischen Abwasserkanal Emscher – die künftige abwassertechnische Hauptschlagader des Reviers. Der „Emscherschnellweg unter Tage“ soll laut Emschergenossenschaft nach 2017 in Betrieb gehen – und damit das Abwasser und seinen „Duft“ unter die Erde verbannen.