Im Zuge ihrer familiären Spurensuche hörte Diane Mossenson über den Gelsenkirchener Holocaust-Überlebenden Bernd Haase von der Initiative „Stolpersteine“. Der Künstler Gunter Demnig erinnert mit der Aktion seit 1992 an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbst gewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing in den Gehweg einlässt. Inzwischen liegen „Stolpersteine“ in über 500 Orten Deutschlands und in mehreren Ländern Europas. Einige Städte wie München lehnen die Steine ab.
In Gelsenkirchen wird die Aktion von Andreas Jordan und seiner Frau begleitet. Jordan stellte den Kontakt zwischen den Mossensons und der Stadt Herne her. Diese hat bekanntlich mit den Erinnerungstafeln und dem Shoah-Mahnmal einen anderen Weg des Gedenkens gewählt. Mehr darüber erfuhren die Gäste von Oberbürgermeister Horst Schiereck, der sie zum Mahnmal vor dem Kulturzentrum begleitete. Schiereck begründet seine Ablehnung der Stolpersteine so: „Man hat zwischen 1933 und 1945 das Leben der jüdischen Bevölkerung mit Füßen getreten.“ Da passe es nicht, wenn man über die Gedenksteine laufe. Auch die hier und da geäußerte Kritik an der „Leichtigkeit des Gedenkens“ teilt er. Wichtig sei ihm: „Die junge Generation muss einbezogen werden“, sagt Schiereck. Das werde in Herne durch die Beteiligung von Jugendlichen am Gedenktag zur Befreiung von Auschwitz gewährleistet.