Herne. . Die Polizei setzt im Kampf gegen Einbrecher jetzt auf Hinweise in Bussen der HCR in Herne. Damit sollen Fahrgäste sensibilisiert werden, ihre vier Wände besser zu schützen.

Offensichtlich noch nicht häufig genug ist auf die steigende Anzahl von Wohnungseinbrüchen im Bereich des Polizeipräsidiums Bochum, das für Herne zuständig ist, hingewiesen worden. Der so genannte Einbruchsdiebstahl breitet den Ermittlungsbehörden weiterhin viel Kopfzerbrechen. Zumal die Ermittlungserfolge gering sind. Nur jeder zehnte Einbruch wird aufgeklärt.

Ursache für den Anstieg der Fallzahlen ist das bei Verbrechern offenbar in Mode gekommene Abklappern von Ruhrgebietsstädten. Andreas Dickel, Chef der Bochumer Kripo, berichtete bei der Vorstellung einer weiteren Präventivmaßnahme bei der Herne-Castrop-Rauxel-Straßenbahn-GmbH (HCR) von mobilen Banden aus Rumänien und Bulgarien, die zwischen Duisburg und Dortmund auf der Suche nach einfachen Einbruchszielen sind. Für ihn gleichzeitig eine mögliche Erklärung für die schleppende Aufklärung dieser Verbrechen. Zuletzt war die Anzahl der bei der Polizei gemeldeten Einbrüche um 700 auf nunmehr 2500 gestiegen. Daher intensiviert die Polizei nicht nur die Ermittlungen, sondern verstärkt präventive Maßnahmen. In Herne fährt eine davon nun täglich durchs Stadtgebiet. Die gesamte Busflotte der HCR wurde mit breiten Aufklebern ausgerüstet. Zwei Piktogramme sollen die Fahrgäste auf das heikle Thema aufmerksam machen.

Zum einen appelliert es an Wohnungs- oder Hausbewohner, die eigenen vier Wände mit einem „Riegel vor“ besser abzusichern. „Das ist heutzutage gar nicht mehr so teuer“, betonte der Kripo-Chef. Jeder zusätzlicher Widerstand, der Einbrechern den Zugang erschwere, sei hilfreich, um sie abzuwehren. Zum anderen zeigt eine Aquarell-Zeichnung eine Einbruchsszene, die beobachtet wird. Die Zeugin greift zum Hörer und verständigt die Polizei. Offenbar keine Selbstverständlichkeit mehr. Wie Dickel schildert, scheuten sich die Menschen immer häufiger davor, unter der 110 Hilfe zu rufen. Ohnehin sei mehr Wachsamkeit unbedingt erwünscht. „Sehen Sie verdächtige Leute oder Autos mit ausländischem Kennzeichen, notieren Sie sich dies“, empfiehlt der Polizist. Die Hinweise in den Herner Bussen sollen das Bewusstsein dafür schärfen.