Wanne-Eickel. . Die überdurchschnittlich hohen Temperaturen während der Cranger Kirmes 2013 haben manchen Händlern das Geschäft verhagelt. Dabei gibt es an den bunt gemischten Ständen viel zu entdecken: Deko und sogar Mineralien gegen Kopfschmerzen waren käuflich zu erwerben.

Die Pflastersteine der Hauptstraße weisen am Mittag noch die Spuren des Vorabends auf. Zertrampelte Fritten kleben auf dem Boden, einsame Biergläser lehnen am Bürgersteig. Die Cranger Kirmes erwacht gerade aus ihrem kurzen Erholungsschlaf. Genau jetzt schlägt die Stunde von Cranges Krimskrams-Ständen. Ob zwischen Flora Marzina und Cranger Tor oder entlang der Dorstener Straße – bunte T-Shirts, Sonnenbrillen oder Deko-Artikel gehören fest zur Cranger Kirmes dazu.

Yvette Reinertz poliert gerade die letzten Spiegel ihres Schmuckstandes an der Dorstener Straße, da hat die Kirmes offiziell noch gar nicht geöffnet. Voll ist es trotzdem. Familien mit Kinderwagen und Schoßhündchen säumen schon früh die Straßen, als ob sie es kaum abwarten könnten, endlich die Kirmes besuchen zu können.

Ohrringe auf Crange ab einem Euro erhältlich

„Die Cranger sind sehr modebewusste Menschen“, sagt Reinertz. Auch deshalb sei Crange für sie immer ein „schönes Erlebnis“. An ihrem Stand mit dem Namen „Top-Trend“ verkauft die Schmuckhändlerin Ohrringe zum Preis von einem Euro bis hin zur Frauen-Handtasche für 34 Euro. Der Verkaufsschlager in diesem Jahr: das Button-System. Zum Preis von 7 bis 9 Euro brachte Reinertz Armbänder an den Kunden, für 4 Euro gab es die passenden Knöpfe dazu – alles ganz individuell, alles austauschbar.

Eine durchwachsene Bilanz ziehen dagegen Corinna und Norbert Deusinger. An ihrem Textilienstand verkauft das Ehepaar Damen-Jeans für 20 und Leggins für acht Euro. „Es war am Anfang einfach zu heiß, da hatte niemand Lust, etwas anzuprobieren“, so das Fazit der beiden Eheleute.

Mineralien gegen Kopfschmerzen

Auch Markus Rehmet von „Ritz-Gewürze“ blickt mit Wehmut auf das heiße Startwochenende zurück. „Der Anfang war sehr schleppend“ sagt Rehmet, dessen Stand schon von weitem zu erriechen ist. Zwei bis drei Euro kosten bei ihm kleine Tütchen mit Zucchinipulver oder Chakalaka.

Ähnlich bunt wie am Gewürze­stand geht es bei „Rocky Mountains Mineralien“ zu. Grüne Steinchen reihen sich an rote, ein gelbes Mineral namens „Tigerauge“ verspricht Abhilfe bei „Bronchitis und Zweifeln“. „Unsere Steine haben Heilwirkung, aber man muss auch daran glauben“, sagt Inhaberin Petra Edlich. Um den Hals trägt sie ein schwarzes Mineral – „als Seelenschutz“. Um die zwei Euro kosten hier Mineralien, die so manch einen Gang zum Arzt vermeiden können, wenn man denn dran glaubt. Für nur zwei Euro beugt das Mineral Amethyst Kopfschmerzen vor. Das hätte sich beim Cranger Bierkonsum wohl so manch einer gewünscht.