Herne.. Beim Rundgang über den Kirmesplatz lernen die WAZ-Leser eine ganz andere Seite der Cranger Kirmes kennen. Schausteller zeigen ihnen, was dem Besucher abseits des Trubels normalerweise verborgen bleibt.

Echte Crange-Fans kennen ihre Kirmes. Sie wissen nicht nur, wo Riesenrad und Achterbahn aufgebaut sind. Sie können auch genau sagen, welcher Biergarten gemütlich ist und wo der Backfisch am besten schmeckt. Doch wie wird eine Wasserbahn gesteuert? Oder wo werden Würstchen, Backfisch und Co. gelagert? Die Logistik hinter der bunten Kirmesfassade bleibt den Kirmesbesuchern meist verborgen. Elf WAZ-Leser hatten am Dienstag die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulisse zu werfen.

Den ersten Einblick gewährt Marlis Löwenthal. Sie führt ihre Besucher in die Schaltzentrale der größten transportablen Wasserbahn Deutschlands. Hier klacken die Relais. Leuchten blinken. Auf Monitoren kann man Teilabschnitte der Bahn überblicken. „Alles wird computerüberwacht. Fehler meldet das System sofort“, erklärt Löwenthal.

Während sie beschreibt, wie die Wasserbahn funktioniert, wächst bei den Zuhörern die Lust, selbst eine Fahrt mitzuerleben: von oben einen Blick über den gesamten Kirmesplatz genießen, in rasanter Fahrt die Rampe hinunterzudüsen und eine kleine Abkühlung zu erhaschen. Die Hoffnung wird nicht enttäuscht. „Zum Abschluss lade ich Sie zu einer Fahrt ein“, sagt Löwen­thal. Die Einladung nehmen alle WAZ-Leser gerne an.

Nach der erfrischenden Fahrt wartet Manfred Jipp von der Sylter Backfischrutsche. Er erklärt den Weg des Fischs – von der Tiefkühlung bis in die Servierschale. In einem großen Transporter ist der Küchenwagen untergebracht. Dort ist nicht nur Platz für Kühlraum und Tiefkühlung. „Hier mixen wir auch den Bierteig selber an, stellen die Soßen her und backen Brötchen auf“, erklärt der Schausteller. In der oberen Etage des Leuchtturms wird der Fisch nur noch gebraten, bis er servierfertig die Rutsche hinunterrutscht. Auch hier dürfen die WAZ-Leser kosten.

Unter der Raupenbahn

Küchen- und Thekencontainer oder die Büroräume in der oberen Etage des Bayernzelts bekommt ein Kirmesgänger ebenso selten zu sehen wie die Raupenbahn „Disco Jet“ von unten – bei voller Fahrt. Arno Heitmann nimmt seine Gäste mit unter sein Fahrgeschäft. Er verdeutlicht, wie genau er den Aufbau des Fahrgeschäfts planen muss, damit kein Wasseranschluss im Weg steht.

Viele neue Eindrücke haben die WAZ-Leser am Ende des Rundgangs gesammelt. „Wir haben die Kirmes aus einer ganz neuen Perspektive kennengelernt. Ich hatte vorher schon Respekt vor der Leistung der Schausteller, aber jetzt ist er noch mal gewachsen“, fasst Frauke Ferlemann zusammen und genießt ihre erste eigens gedrehte Zuckerwatte.