Wanne-Eickel. . Nachdem Haushalte und Firmen in Unser Fritz zwei Wochen lang nach einem Kabelbruch weder Verbindung ins Festnetz noch ins Internet hatten, sind nun wieder einige Leitungen frei. Die Telekom will die Reparaturarbeiten am Mittwoch komplett abgeschlossen haben.
Gegen 16.20 Uhr meldete sich am Dienstag der erste Anwohner aus Unser Fritz erleichtert mit der Nachricht: „Unser Telefon funktioniert wieder!“ Zwei Wochen lang hatte Oliver Konrad, Anwohner der Alleestraße, weder eine telefonische Festnetzverbindung noch kam er ins Internet. Wie ihm erging es auch zig weiteren Haushalten und etlichen Firmen, nachdem am 23. Juli bei Bohrarbeiten für die Pfosten einer Lärmschutzwand an der A42 exakt ein Telekom-Kabel getroffen worden war - mit der Folge, dass nicht nur der Dannekamp und das angrenzende Gewerbegebiet lahm gelegt waren, sondern auch weitere Bereiche an der Emscherstraße, der Unser-Fritz-Straße und den umliegenden Wohngebieten.
Nicht alle Leitungen wieder frei
Doch nicht alle Unser Fritzer waren Dienstag Nachmittag so glücklich wie Oliver Konrad. Einige Testanrufe der WAZ ergaben: Bei „Sherwood Bogensport“ war die Leitung zum Beispiel weiterhin tot - an der Emscherstraße waren dagegen zuvor vom Festnetz abgeschnittene Anschlüsse wieder zu erreichen, wie der von Susanne Gunia-Schützeck, deren Mann Inhaber eines Heizungs-, Lüftungs- Sanitärbetriebes ist. Noch morgens hatte sie im WAZ-Lesercafé die Schwierigkeiten geschildert, mit denen sie in den vergangenen zwei Wochen zu kämpfen hatten: Bestellungen beim Großhandel per Internet waren nicht möglich. Und trotz der Rufweiterleitung des Firmentelefons auf das Handy befürchtete sie, Aufträge zu verlieren: Denn im Telefonbuch sei immer noch ihre Privatnummer angegeben, obwohl sie schon mehrfach eine Änderung beantragt hatten. Und vom Privatanschluss gab es keine Rufweiterleitung aufs Handy. Susanne Gunia-Schützeck fürchtet deshalb ganz konkret finanzielle Einbußen. Dass es schwierig werden würde, dafür Schadenersatz zu bekommen, war ihr klar: „Wir sind in der Beweispflicht.“
Über den Informationsfluss seitens der Telekom hatte sich Hans-Georg Sasse in den vergangenen zwei Wochen geärgert, wie Susanne Gunia-Schützeck Anlieger der Emscherstraße. So hätten Anfragen bei der Störungsstelle ausschließlich zu banalen Äußerungen geführt, die bekannten Störungsstellen seien auch eine Woche nach dem 23. Juli nicht über die Ursache informiert gewesen, kritisiert er. „Anscheinend“, so Sasse, „hat die Telekom es nicht nötig, einige Hundert Teilnehmer mit Informationen zu versorgen, um die missliche Situation zu überstehen.“ Die Telekom kündigte Dienstag an, dass die Reparaturarbeiten am folgenden Tag abgeschlossen sein sollen.
Wie viele Kunden von dem Kabelbruch betroffen waren und sind, konnte die Telekom auf Anfrage der WAZ nicht mitteilen.
„Aufgrund der Gegebenheiten vor Ort“ seien Ersatzschaltungen nicht möglich gewesen.
Für eine Gutschrift für die Dauer des Leitungsausfalls könnten sich Betroffene mit der Kundendienst-Hotline 0800 330 1000 in Verbindung setzen. Voraussetzung sei aber, dass sie zuvor die Störung gemeldet hätten, hieß es von der Telekom.