Herne. . Der Herner NWB Verlag ist bereits 2008 vom Landesarbeitsministerium als familienorientiertes Unternehmen zertifiziert und ausgezeichnet worden. Darauf ruht sich das Unternehmen aber nicht aus, sondern arbeitet weiter kontinuierlich an Arbeitszeitmodellen, die Familien entgegenkommen.

„Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ - vor dem Hintergrund der Alterung der Gesellschaft und des damit zu erwartenden Fachkräftemangels bekommt diese Gleichung eine immer stärkere Bedeutung. Allerdings: Viele Unternehmen haben die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt. Der Herner NWB Verlag ist das - positive - Gegenbeispiel: Bereits 2008 ist er vom Landesarbeitsministerium als familienorientiertes Unternehmen zertifiziert und ausgezeichnet worden.

„Doch diese Auszeichnung ist für uns keine einmalige Sache. Wir beschäftigen uns permanent mit dem Thema“, so Martin Balsliemke, Personalleiter des NWB Verlags.

Zentrales Instrument der Familienfreundlichkeit ist die sehr flexible Gestaltung der Arbeitszeit. Die kommt zum Beispiel Iris und Volker Schell entgegen, die Eltern einer siebenjährigen Tochter sind. Ihnen stellt sich immer wieder aufs Neue die Frage nach der Betreuung der Tochter. Dass sie am Ende immer eine Lösung finden, liegt an den verschiedenen Arbeitszeitmodellen. So bietet NWB eine Präsenzarbeitszeit, eine individuelle Arbeitszeit oder die Vertrauensarbeitszeit an - Letzteres in Kombination mit Heimarbeit. „Es gibt bestimmte Dinge, die müssen nicht unbedingt im Büro erledigt werden“, erzählt Iris Schell. Diese hohe Flexibilität hat es den Eltern in der Vergangenheit unter anderem ermöglicht, erst an einem Ausflug mit dem Kindergarten teilzunehmen, um danach arbeiten zu gehen.

Klar ist aber auch: Da die Mitarbeiter im Unternehmen unterschiedliche Vorstellungen von der Gestaltung ihrer Arbeitszeit haben, müssen alle Modelle im jeweiligen Team koordiniert und abgesprochen werden.

Hinter der hohen Flexibilität steht eine Philosophie, die Geschäftsführer Ludger Kleyboldt so erläutert: „Arbeitszeit allein reicht nicht aus. Die Arbeitsleistung ist wichtig.“ Die Anwesenheit im Gebäude an der Eschstraße allein sei nicht entscheidend. Sondern die Tatsache, dass ein bestimmtes Ziel erreicht werde. Kleyboldt: „Unsere Modelle funktionieren. Die Produktivität im Unternehmen leidet nicht.“ Außerdem: Da gerade junge Menschen die Individualität schätzten, habe NWB keine Probleme bei der Rekrutierung von neuen Fachkräften.