Herne. . Debatte um Inklusion in Herne reißt nicht ab. Politikerin fordert offene Diskussion

Die CDU-Stadtverordnete Bettina Szelag reagiert mit Unverständnis auf die erneuten Äußerungen des Herner Oberbürgermeisters Horst Schiereck zum Thema Inklusion. Dieser hatte die Kritik Szelags zurückgewiesen, in der Debatte um die Inklusion in Herne vor allem die Kosten zu bedenken.

„Niemand blendet die Kosten aus und dass wir in Herne nicht bei Null anfangen, habe ich bereits in mehreren Ratssitzungen erklärt“, reagiert Bettina Szelag auf den Einwand des Oberbürgermeisters, dass Herne bei der Inklusion im Vergleich mit anderen Städten gar nicht so schlecht abschneide. Klar sei, so Szelag weiter, dass in Herne gute Ansätze zu erkennen seien. Abgesehen davon müsse Schiereck zugeben, dass beispielsweise die Frühförderung in Herne von der Lebenshilfe e.V. geleistet werde, also im Auftrag der Stadt durch einen anderen Träger, so Szelag. Die Inklusion in der Schule werde in Herne zwar angeboten, allerdings gebe es noch keine konkrete Bedarfsermittlung in Bezug auf erforderliche Umbaumaßnahmen für Schulen oder Unterrichtsassistenz.

„Es geht aber längst nicht mehr nur um Inklusion für Kinder bzw. in der Schule, sondern um Inklusion für alle, junge, ältere und alte Menschen, ganz egal, welcher Art ihre Behinderung ist,“ ergänzt Bettina Szelag. Es fehlten zum Beispiel bezahlbare behindertengerechte Wohnungen für Menschen, die jünger als 60 Jahre sind.

Man müsse ganz offen darüber sprechen, und zwar unter Beteiligung aller relevanten Bevölkerungsgruppen, Institutionen und Vereine, welche Probleme, natürlich auch finanzielle, bei der Umsetzung von Inklusion in Herne existierten, und wie bzw. wann diese gelöst werden könnten. „Was Herr Schiereck anspricht, ist eine wichtige Teilaufgabe. Genauso wichtig ist aber die Inklusion aller Menschen mit Behinderung. Das alles muss vernünftig geplant und im Haushalt berücksichtigt werden, genauso wie Spielplätze, Straßenbau, Sport- und Kultureinrichtungen oder der Umbau des Kulturzentrums,“ so Bettina Szelag abschließend.