Herne. . Die Bauarbeiten am Windpark Borkum, an dem die Stadtwerke Herne beteiligt sind, gehen voran. Im vierten Quartal des Jahres soll der Ökostrom fließen. Derweil sollen die Betreiber für die Verzögerungen bei der Einspeisung entschädigt werden.
Mit der Montage des ersten Rotorsterns im Windpark Borkum sind die Errichtungsarbeiten bei der ersten von insgesamt 40 Anlagen auf hoher See abgeschlossen. Die Stadtwerke beteiligen sich daran zusammen mit 32 weiteren Energieversorgern. Stadtwerke-Chef Ulrich Koch sagt: „Wenn alles wie geplant weitergeht, rechnen wir im Herbst mit der ersten Stromeinspeisung.“ Zum Jahreswechsel solle der kommerzielle Betrieb aufgenommen werden.
Spezialschiff im Einsatz
Für die Errichtung der das 148 Meter hohen Windkraftanlagen der 5-MW-Klasse wurde ein Spezialschiff gebucht. Das Errichterschiff mit einer Länge von rund 140 Metern bietet genügend Platz, um pro Tour Turmsegmente, Gondeln und Rotorsterne für drei komplette Windkraftanlagen zu transportieren. In den kommenden Monaten wird das Schiff „Adventure“ zwischen dem Basishafen im niederländischen Eemshaven und dem Baufeld vor Borkum pendeln.
Die hochseetauglichen Anlagen sind für Windgeschwindigkeiten von bis zu 25 Metern pro Sekunde ausgelegt. Das entspricht der Windstärke 10. Bei voller Leistung drehen sich die Rotoren mit einer Blattspitzengeschwindigkeit von rund 320 km/h etwa 15 Mal in der Minute um die eigene Achse.
Für das vierte Quartal ist die Fertigstellung der Netzanbindung geplant. Die dafür benötigte Konverter-Plattform wird voraussichtlich in den Sommermonaten errichtet. Dann startet der Probebetrieb. Aufgrund der mehrmaligen Verschiebung des Anschlusses durch den Netzbetreiber hat sich die Inbetriebnahme des Windparks bereits um rund ein Jahr verschoben.
1600 Haushalte mit Ökostrom versorgt
Um einen Teil des dadurch entstandenen finanziellen Schadens zu decken, nehmen die am Windpark beteiligten Stadtwerke und der Projektentwickler Trianel die gesetzliche Haftungsregelung für eine verspätete Netzanbindung in Anspruch. Danach werden 90 Prozent der entgangenen Einspeisevergütung entschädigt. Am Offshore-Windpark Borkum zahlreiche Energieversorger beteiligt. Mit dem Anteil der Stadtwerke Herne können etwa 1600 Haushalte mit Windstrom versorgt werden.