Herne. . „Piel op no Crange“: Heidrun Mottyll stellt im Herner Rathaus ihre Kirmesbilder aus. 2014 erscheint dazu ein Kalender.

Heidrun Mottyll hat die Cranger Kirmes schon als Kind geliebt. „Den Geruch, die Musik, die Karussells mit den Air Brush-Bildern“, davon schwärmt die 54-jährige noch heute. Sie stammt aus Wanne-Eickel und schon die Urgroßeltern waren Kirmesgänger, weiß sie. „Das gehört zu meinem Heimatgefühl.“ Jetzt wohnt Heidrun Mottyll schon lange in Herne und so zeigt die Künstlerin im Herner Rathaus, was sie in den letzten drei Jahren zum Thema Kirmes gemalt hat. „Piel op no Crange“ heißt ihre Ausstellung, zu sehen in den Fluren der ersten Rathausetage.

Oberbürgermeister Horst Schiereck übernahm gestern Nachmittag die Eröffnung. Er sprach von Heidrun Mottyll als einer Künstlerin, „die das besondere Kirmesflair auf ihre Art - herrlich bunt, dynamisch und kraftvoll - einzufangen weiß“.

Und in der Tat: Mottylls Bilder, mit einer Ausnahme in Öl gemalt, erzählen vom Erlebnis Kirmes in kräftigen Farben. Viel Gelb und Grün, aber auch andere starke Töne trägt die Künstlerin vorzugsweise mit dem Spachtel auf. Mit dem Pinsel in der Hand, verrät sie, gerate ihr vieles zu ordentlich. Lieber mag sie es expressiv. Da fliegen die Karussellgondeln und das Riesenrad dreht sich, fast meint der Betrachter die Bewegung zu spüren. „Ich versuche, das Gefühl einzufangen“, sagt Mottyll. Mal ist es die Bewegung, ein anderes Mal das besondere Licht, wenn abends im Dunklen die Lampen leuchten, das sie festhält, oder sie sucht - mit schweren, dunklen Farben - einen Ausdruck für die „heißen Cranger Tage, wenn die Hitze über dem Platz brütet“.

Heidrun Mottyll Motive sind zum Teil wiederzuerkennen: das Cranger Tor, die Karussells wie die „Krake“, die sie besonders mag, das Riesenrad. Inspiriert von Fotografien ihre Mannes, verpasst sie den Motiven ihre eigene Dynamik.

Zwölf Kirmesbilder hatte die im Herner Künstlerbund engagierte Malerin produzieren wollen, genug, um damit einen Kalender zu gestalten. Sogar 17 sind es geworden. Die erste Auflage des Kalenders 2014 ist nahezu verkauft, bei Bedarf wird im November eine zweite erscheinen.