Wanne-Eickel. . Die Cranger Kirmes erlebt eine Premiere der technischen Art: Der Telekommunikations-Konzern Vodafone hat einen mobilen Sendemasten installiert. Hintergrund: die großen Datenmengen, die während der Kirmes per Smartphones verschickt werden.

Der Aufbau auf dem Kirmesplatz läuft längst - und seit Donnerstag ist ein fliegender Bau hinzugekommen, der seine Premiere auf Crange feiern wird. Allerdings wird er im Hintergrund bleiben: Der Düsseldorfer Telekommunikations-Konzern Vodafone hat einen temporären Sendemast auf dem Gelände der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung installiert.

Der soll dafür sorgen, dass Kirmesbesucher auf dem Bildschirm ihrer Mobiltelefone auch im dicksten Trubel noch die kleinen Balken sehen, die signalisieren: Netz vorhanden. Das hat sich in den vergangenen Jahren bei Großveranstaltungen zunehmend zum Problem entwickelt. Die Ursache: Die Menschen telefonieren nicht nur, sie verschicken mit ihren „schlauen“ Mobiltelefonen jede Menge Fotos oder gar Filme - also jede Menge Daten. Da kann selbst das in Herne gut ausgebaute Netz reißen.

Fliegender Bau wie ein Karussell

Bundesweit hat das Unternehmen inzwischen 26 dieser Anlagen in Betrieb, zurzeit steht ein Mast auf der Düsseldorfer Rheinkirmes. „Wir nutzen die mobilen Masten allerdings nicht nur bei Großereignissen, sondern auch, wenn wir an einer Stelle kurzfristig Ersatz benötigen“, erläutert Frank Drews, Gruppenleiter für die Telekommunikation.

Um nach Crange zu kommen, waren einige Vorbereitungen notwendig. So musste ein geeigneter Standort gefunden werden, der Kirmesplatz selbst ist ja bekanntlich ausgebucht. Das Unternehmen hat nun eine Fläche auf dem Grundstück der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung angemietet. Einen Bauantrag musste Vodafone nicht stellen. Da das System zu den sogenannten „fliegende Bauten“ zählt - also genauso wie die Karussells auf der Cranger Kirmes -, reichte eine Bauanzeige bei der Herner Verwaltung.

Darüber hinaus erhielt die Bundesnetzagentur in Bonn als zuständige Aufsichtsbehörde für Telekommunikation eine entsprechende Information.

Das System wurde gemeinsam mit der Gladbecker Schwan GmbH entwickelt. Sowohl der Teleskopmast, der bis auf eine Höhe von 30 Meter ausgefahren werden kann, als auch die gesamte Elektronik finden auf einem Auflieger Platz. Der Mast ist für alle Windlastzonen in Deutschland zugelassen, zudem erhält er für Crange eine Befeuerung für den Luftverkehr, weil sich in unmittelbarer Nähe ein Landeplatz für Hubschrauber befindet. Bis zum Beginn der Kirmes in knapp zwei Wochen wird der mobile Mast auf seine Funktionstüchtigkeit getestet.

Finanziell sei der Mast ein Kostenfaktor, betont Unternehmenssprecherin Ulrike Wirtz, allerdings steigere man damit Service und Kundenzufriedenheit.