Wanne-Eickel. . In einem Raum der „Alten Drogerie Meinke“ in Crange sind Fotos, Plakate, Zeichnungen und ein Kirmes-Pferd der werbegemeinschaft Wanne-Nord ausgestellt. Weitere Exponate sollen folgen. Eröffnung für Besucher ist erst im August.

Von einem „richtigen Museum“ sei man noch ein Stück entfernt, dämpfte Peter Meinken gleich die Erwartungen. Doch wie soll man es sonst nennen, wenn sich eine Handvoll Kirmesfans zusammentun und Fotos, Zeichnungen, Plakate und das eine andere schöne Stück zusammentragen und in Schlagdistanz zur Kirmes neben der „Alten Drogerie in Crange“ ausstellen? Also heißt der gekachelte Raum, in dem Geschäftsinhaber Meinken früher seinen Online-Versand abwickelte, jetzt „Cranger Jahrmarktmuseum“.

Die Öffentlichkeit muss noch warten - bis nach der Kirmes, was damit zu tun hat, dass Peter Meinken und sein Team sich an den rummeligen Tagen nicht noch um das Museum kümmern können. Die kleine Ausstellung lebt von der Sammlung und der lokalgeschichtlichen Sachkenntnis von Heinrich Lührig. Der Heimathistoriker hat aus seiner umfangreichen Fotosammlung - 4500 historische Bilder allein von Wanne-Eickel - eine Auswahl zur Verfügung gestellt, die quer durch die Jahrzehnte Schlaglichter auf die Kirmes wirft, vom Aufbau bis zum Abbau, mit dem Festumzug, „Feiern und Feuerwerk“ und „Kulinarischen Highlights“.

Hülsmann-Krug auf vielen Fotos

Apropos „Feiern“: Ein Steingutkrug taucht immer wieder auf Fotos auf. Mal hält ihn der frühere Wanne-Eickeler Oberbürgermeister Manfred Urbanski, im Bild mit Johannes Rau, mal Hernes Ex-OB Willi Pohlmann. Heute steht der Drei-Liter-Krug der Hülsmann-Brauerei bei Heinrich Lührig im Schrank, ein Geschenk. Lührig möchte ihn ausstellen in dem kleinen Museum, aber dafür müssten die bestellten Vitrinen erst mal da sein, und das schafft der Lieferant nicht vor August. Ausstellen will der Forscher und Sammler auch einen Holzschnitt aus den 1920er Jahren: „Der letzte Pferdestricker im Emscherbruch“, mit der seltenen Darstellung eines Pferdes,,das gerade mit einem Stricks gefangen wurde, so wie es in unmittelbarer Nähe des damaligen Pferdemarktes geschah.

Neben Lührigs Exponaten sind Fotos der kirmesbegeisterten Fotografenmeisterin Isabel Diekmann, Tusche-Zeichnungen von Berthold B. Knopp und eine malerische Auseinandersetzung von Heidrun Motyll mit der Kirmes zu sehen.

Schaustellerbund-Präsident Albert Ritter gehörte gestern zu den ersten Gästen des Museums, das für ihn ein weiterer Ausdruck der großen Verbundenheit der Bürger mit ihrer Kirmes ist. Ritter träumt seit Jahren von einem Jahrmarktmuseum im großen Stil, mit vor Ort restaurierten Original-Stücken.