Herne. . Innerhalb von 24 Stunden haben von Dienstag auf Mittwoch im Wanner Krankenhaus drei Mütter Zwillinge entbunden. Das Ergebnis: drei Jungen und drei Mädchen.

Unglaublich kleine Hände und Füße, fest geschlossene Augen, zerknautschte Gesichter und das alles im Doppelpack – innerhalb von 24 Stunden durften sich im St. Anna Hospital gleich drei Elternpaare über Zwillinge freuen.

Den Anfang machten am Dienstag gegen 12.30 Uhr zwei Jungen, einen Tag später folgte gegen 13.40 Uhr ein gemischtes Paar, während eine Stunde später zwei Mädchen den Schluss bildeten. „Alle drei Geburten verliefen sehr gut“, sagt Chefarzt Harald Krentel. Fünf der sechs Babys sind gesund. Eines wurde samt Geschwisterchen wegen einer leichten Unterzuckerung nach Witten in das Marien Hospital verlegt. Es handele sich dabei aber eher um eine Vorsichtsmaßnahme, sagt Chefarzt Krentel.

Erwartet, aber nicht geplant

Die anderen vier weilen noch im St. Anna, darunter auch Franziska Victoria und Jonathan Wolfgang, der auf dem Arm seines Papas Frank (41) wie ein kleines Würmchen wirkt. Die Geisthoffs wussten, dass Zwillinge unterwegs sind, doch Papa Frank gibt zu: „Es war nicht geplant.“ Glücklich sind er und seine Frau Daniela (39) über den doppelten Nachwuchs natürlich trotzdem. Die beiden sind sich aber einig: Sich um die Zwillinge zu kümmern, sei definitiv eine andere Situation als nach der Geburt ihrer ersten Tochter Antonia vor drei Jahren. „Allein, weil man zwei tragen muss“, sagt Frank Geisthoff. Daniela Geisthoff hat daneben noch ein anderes Problem: Beide Babys gleichzeitig zu stillen, sei gar nicht so einfach. „Wenn einer von beiden verrutscht, dann ist es schon schwer, ihn allein wieder anzulegen.“ Dann brauche sie die Hilfe einer Schwester.

Noch nicht vollständig erholt

Die 39-Jährige hofft, dass sie am Sonntag zurück nach Hause, nach Oer-Erkenschwick, fahren darf. Doch bislang hat sie sich nicht vollständig erholt. Beim Laufen muss sie sich noch auf einen Rollstuhl stützen. Sie plagen weiterhin die Nachwehen des Kaiserschnitts.

Schon besser, trotz Kaiserschnitts, geht es Emine Soylu (35). Die zweite Zwillingsmutter kann ohne Probleme laufen. Ihre Töchter Anide und Kezban sind Nachzügler in der Familie. Zu Hause warten bereits drei Söhne im Alter von 19, 18 und 14 Jahren. Zwischen den beiden Mädchen gibt es auf den ersten Blick keinen Unterschied. Mutter Emine erkennt sie anhand ihrer Größe, auch wenn es eine Zeit lang dauert. Die Kleinere von beiden ist Tochter Kezban.

Doch unabhängig, ob es sich bei den Zwillingen um zwei Mädchen oder ein gemischtes Paar handelt, der Tagesablauf der Eltern wird in Zukunft wohl so ähnlich aussehen, wie ihn Daniela Geisthoff beschreibt: „Sauber machen, stillen, selber essen und schlafen.“