Herne. . Auf der Suche nach Fledermäusern: Am Rhein-Herne-Kanal hofften die Teilnehmer einer Nachtexkursion, die fliegenden Tiere zu erspähen. Doch die hatten keine rechte Lust, sich blicken zu lassen. Immerhin: Glühwürmchen zeigten sich später zuhauf.

„Hoffentlich habt ihr heute schon ein bisschen vorgeschlafen“, sagt Hiltrud Buddemeier vom Herner Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) zu den zahlreichen Kindern, die sich auf dem Parkplatz an der Künstlerzeche Unser Fritz versammelt hatten, um sich auf eine besondere Wanderung zu begeben: In der Dunkelheit wollen sie sich auf die Suche nach Fledermäusen und Glühwürmchen machen.

Zaziki gegen Mückenstiche

Bevor es losgeht, hat Stefan Welzel von der Biologischen Station aber noch einen Tipp für die insgesamt etwa 50 Besucher. „Ich hoffe nicht, dass morgen ein Theaterbesuch ansteht“, sagt er, um dann Brotstückchen mit Zaziki zu verteilen, denn: „Jetzt sind viele Mücken unterwegs, und die mögen Knoblauch überhaupt nicht.“

Zum Aufspüren von Fledermäusen und Glühwürmchen scheint das feucht-warme Wetter allerdings ideal. „Wenn wir so richtig schwitzen, fühlen sich die Fledermäuse wohl, weil dann so viele Insekten fliegen“, erklärt Hiltrud Buddemeier. Und dann geht es auch schon los Richtung Rhein-Herne-Kanal.

Da Fledermäuse sehr hohe Töne ausstoßen, die für das menschliche Gehör nicht mehr wahrnehmbar sind, hat Welzel einen Fledermaus-Detektor dabei, der die Rufe der Tiere auch für die Gruppe in Unser Fritz wahrnehmbar machen soll. Während die großen und kleinen Naturbeobachter am Kanalufer warten, ist es ganz leise, alle hoffen gespannt darauf, die erste Fledermaus des Abends zu sehen. Sie hätten die Wartezeit aber auch mit fröhlichem Geplauder vertreiben können, denn: „Fledermäuse gehören zu den wenigen Tiere, die gar keine Angst vor Menschen haben, sie reagieren gar nicht auf uns“, so Stefan Welzel. Kurz darauf fliegt tatsächlich eine Wasserfledermaus dicht über der Kanaloberfläche. „Im Moment suchen sie jetzt nur nach Insekten“, so Hiltrud Buddemeier. Bald geht es ein Stückchen weiter, bis hin zum Wendebecken, an dem oft weitere der flinken Flieger zu sehen sind. Allerdings scheinen die Fledermäuse an diesem Abend nicht so recht Lust zu haben, sich beobachten zu lassen. Auf dem Detektor sind immer wieder die Rufe einer Wasserfledermaus und auch eines Abendseglers zu hören, nur sehen lassen sie keine Nasenspitze. „Die Fledermäuse schlagen uns heute ein Schnippchen, sie sind zwar da, aber man sieht sie kaum“, bedauert Welzel. Nur drei Teilnehmer haben dann doch noch das Glück, einen Abendsegler auszumachen, während der Großteil der Gruppe schon gegangen ist.

Mit bunten Knicklichtern

Nach dem Rundgang am Kanal geht es weiter ins Resser Wäldchen, um dort Glühwürmchen zu entdecken. Mit bunten Knicklichtern an Armgelenken oder um den Kopf gebunden geht es in die Dunkelheit. „Am besten ist es, wenn die Taschenlampen ausbleiben“, sagt Welzel. Also heißt es gut aufpassen, wo man hintritt. Immerhin: Die Glühwürmchen fliegen, und so ist nach und nach zu hören: „Da ist eins“ und „da ist noch eins“. Einige aus der Gruppen sahen an diesem Abend zum ersten Mal das Schimmern der Glühwürmchen.