Herne. . An der Gerther Straße pflücken ganze Familien die leckeren Früchte. Trotz Bodenfrost und Unwetter sind die Beeren prall und saftig
Kaum einer spricht ein Wort beim Pflücken der roten süßen Frucht, niemand klagt trotz Gebückter Haltung über Rückenschmerzen – und selbst Kinder stellen endlich das Quengeln ein. Das Erdbeerfeld: Der Ort für einen perfekten Familienausflug. Warum das so ist? Rudi Brendieck, Landwirt und Pächter des Feldes an der Gerther Straße am Gysenbergpark weiß die Antwort: „Die Leute haben einfach Spaß: Die Sonne scheint ihnen auf den Rücken und sie können bei der Arbeit noch Naschen“. Das gehört beim Suchen der schönen und robusten Beere einfach dazu. Glücklicherweise konnte den Erdbeeren selbst das schwere Unwetter nichts anhaben: Drall und prall ruhen sie heute wieder in der Sonne im Stroh.
Bodenfrost im Mai
„Dass Sie nach dem Sturm noch hier sind, das hätte ich gar nicht gedacht“, staunt eine blonde Frau erfreut. „Aber klar, warum auch nicht?“, sagt Brendieck. Die Wassermengen konnten den Pflanzen auf dem zweieinhalb Hektar großen Feld offensichtlich nichts anhaben. „Anfang der Woche habe ich noch ordentlich gegossen“, so der Pächter des Feldes. Und genau das war sein großes Glück. Die Wassermengen, die vom Himmel fielen, sickerten somit problemlos in den gut gewässerten Boden ein.
Nur ein Mal, da zitterten die Bauern dann doch um die Ernte: Bodenfrost im Mai, das war dann auch diesen Blüten zu kalt: „Da mussten wir dann auf dem kompletten Feld Fleece auslegen, standen doch die Erdbeeren in voller Blüte“, erinnert sich Rudi Brendieck und ist froh, dass seine Helfer und er noch rechtzeitig eingreifen konnten. Generell aber lautet bei der Erdbeerzucht das Motto: „Je länger es im Sommer kühl bleibt, desto besser.“ Denn ist die Frucht erst richtig reif, muss sie sofort gepflückt und verzehrt werden. Wie lange die Saison noch anhält? „Von mir aus bis zum ersten Advent“, sagt Brendieck und lacht. Ganz so lange wird es wohl doch nicht dauern, auch wenn das Wetter sich, jedenfalls aus Sicht der Erdbeere gesehen, mächtig Mühe gibt. Drei bis vier Wochen noch, dann ist Schluss mit dem Pflücken der roten Frucht. Bis dahin heißt es: Die trockenen Stunden nutzen und sammeln gehen, denn diese Beeren sind wirklich nur zu süß.