Wanne-Eickel.. Der „Wanner Mittagstisch“ hatte zu einem „Tag der offenen Tür“ geladen. Nachbarn, Anwohner und interessierte Bürger hatten gestern die Möglichkeit, in den Alltag der Einrichtung zu schnuppern und Vorurteile abzubauen.



Auf einer Biergarnitur vor der Laurentiuskirche in Wanne wurde an der frischen Luft Bratwurst und Reibekuchen serviert. Der „Wanner Mittagstisch“ hatte zu einem „Tag der offenen Tür“ geladen. Nachbarn, Anwohner und interessierte Bürger hatten gestern die Möglichkeit, in den Alltag der Einrichtung zu schnuppern und Vorurteile abzubauen. Allerdings folgten dieser Einladung kaum Leute. „Die Menschen wollen unsere Arbeit gar nicht kennenlernen.“, sagt Petra Weßeler von der Caritas. Seit zweieinhalb Jahren betreut sie den „Wanner Mittagstisch“. Momentan arbeiten dort rund 20 Ehrenamtliche in Schichten. Jeden Tag, außer mittwochs, wird für 20 bis 40 Bedürftige gekocht. Auch an Feiertagen stehen die Türen offen.

Gegessen werde eigentlich in einem grünen „Container“ auf dem Kirchengelände an der Hauptstraße 317, im Sommer aber auch gerne mal auf der Wiese dahinter. „Das Angebot wird gut angenommen und die Teilnehmer werden ständig mehr.“, sagt Petra Weßeler. Seit inzwischen dreizehn Jahren läuft die Aktion.

Die Idee dazu sei in der Laurentiusgemeinde aufgekommen, da sich der Hauptsitz der Caritas direkt nebenan befand und Bedarf an einer solchen Einrichtung festgestellt worden wäre. „Die Gemeinde stellt die Hardware, die Bedachung und die Caritas die Software, also Einrichtung und Ehrenamtliche“, so Ansgar Montag, Geschäftsführer der Caritas in Herne. Auch die Gemeinden Herz-Jesu und Allerheilige Dreifaltigkeit beteiligen sich. In allen drei Gemeinden können kostenlose Essensmarken erworben werden.

Inzwischen steige die Nachfrage aber schneller als die Zahl der Ehrenamtlichen. „Wir haben leider immer weniger ehrenamtliche Mitarbeiter.“, beklagt Petra Weßeler. Bei personellen Engpässen aus zum Beispiel gesundheitlichen Gründen, werde es besonders knifflig. Da würden die Teilnehmer auch schon mal für die Ehrenamtlichen einspringen und bei der Essensausgabe helfen, so Petra Weßeler. Aber auch räumlich werde es langsam eng. Im Winter oder manchmal auch am Monatsende, müssten die Bedürftigen in Etappen essen. Sonst sei nicht genug Platz im „Container“. Aber wie so oft fehlten die finanziellen Mittel um Abhilfe zu schaffen.