Herne. . Sechs Herner Jugendgruppen beteiligten sich bis Sonntagnachmittag an der 72-Stunden-Aktion des BDKJ. Unentgeltlich und für den guten Zweck reparierten sie Fahrräder, möbelten Schulhöfe auf, strichen Zäune und verschönerten Spielplätze von Kitas.
Kleine Fährräder stehen neben großen, bunte neben mausgrauen, Herrenräder neben Damenrädern. Im Schatten der Kirche St. Dreifaltigkeit in Holthausen offenbart sich Erstaunliches. Farbdosen liegen auf dem Boden, Fahrradreifen lehnen an der Wand, Putzeimer sind voll mit Wasser und überall diese Fahrräder.
Fahrradwerkstatt neben der Kirche
An einer langen Tafel sitzen 30 Jugendliche aus der Gemeinde St. Dreifaltigkeit sowie der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) St. Peter und Paul. Sie alle sind an diesem Wochenende Teil der deutschlandweiten 72-Stunden-Aktion des Bundes der deutschen katholischen Jugend (BDKJ). Das Ziel der Aktion: innerhalb von drei Tagen ein soziales Projekt realisieren.
Auch in Herne machten sich von Freitag bis Sonntag sechs Gruppen an verschiedenen Orten an die Arbeit. An der Kirche St. Dreifaltigkeit in Holthausen entstand beispielsweise eine kleine Fahrradwerkstatt: „Wir haben überlegt, was Kindern eine Freude machen könnte“, berichtet Alexandra Seitz (19). Schnell war für die Koordinatorin der Gemeinde St. Peter und Paul klar: Kinder lieben Fahrräder, also warum nicht alte Fahrräder herrichten und an Bedürftige verschenken?
„Ich hätte vor einem Dreivierteljahr nie gedacht, dass am Ende so viele Fahrräder zusammen kommen würden“, zeigt sich Helfer David Wiesche (26) von der Kirche St. Dreifaltigkeit erstaunt über die insgesamt 60 gespendeten Räder, die von den 30 Jugendlichen der Gemeinden geputzt, lackiert und repariert wurden. Anweisungen bekamen sie von Betreuern sowie Fachmännern verschiedener Herner Radsport-Geschäfte, die auch Material und Ersatzteile spendierten. Die hergerichteten Räder wurden am Sonntag an Kinderheime verschenkt.
Mehr als eine gute Tat
Nur einen Kilometer nord-westlich geht es ebenfalls geschäftig zu. An der Realschule Sodingen sind die Herner Pfadfinder „Stamm Amelungen“ mit einer Schönheitskorrektur des Schulhofes beschäftigt. Per Überraschungslos bekamen die Helfer einen Tag vor Beginn der Aktion die Aufgabe, neue Sitzgelegenheiten und Markierungen für ein Fußballfeld zu schaffen. Noch am Abend und in der Nacht begannen die Pfadfinder, das Notwendige zu organisieren.
„Es war eine spannende Herausforderung für uns, mal ganz ohne Planung an die Sache heranzugehen“, so Betreuer Thorsten Pflüger Und auch das Pfadfinder-Motto „Jeden Tag eine gute Tat“ wurde an diesem Wochenende erfüllt. „Das ist für uns mittlerweile schon Routine“, berichtet Jana Schwanke, die die Aktion an der Realschule Sodingen maßgeblich koordinierte.