Wanne-Eickel. . In Wanne-Süd sind zwei Bürger von Rabenkrähen attackiert worden. Da werden Erinnerungen an Alfred Hitchcocks “Die Vögel“ wach. Derartige Vorfälle hätten sich in den vergangenen Jahren gehäuft, so die Biologische Station. Für die Angriffe gibt es aber eine ganz einfache Erklärung.

Da werden zwangsläufig Erinnerungen an „Die Vögel“ wach: In Wanne-Süd sind zwei Bürger in ihren Privatgärten von Rabenkrähen angegriffen worden. Die Attackierten meldeten daraufhin den Vorfall an die Stadt.

Ein Szenario wie in Alfred Hitchcocks Klassiker drohe Herne aber nicht, beruhigt die Biologische Station östliches Ruhrgebiet. Vorsicht sei in diesen Tagen trotzdem geboten.

Diese Erfahrung hatte auch eine 43-jährigere Hernerin im Mai 2009 gemacht: Als sie mit ihrem Schäferhund „DJ vom Wenischen Land“ durch den Gysenbergpark ging, wurde sie von mehreren Krähen angefallen. Die Attacke endete nicht ganz so glimpflich wie die Vorfälle in Wanne-Süd: Die Versicherungskauffrau erlitt Verletzungen im Gesicht.

Die Rabenkrähen wollen ihre Nester oder die flüggen Jungtiere beschützen

Ursache für ein solches Verhalten der Tiere sei der Schutz der Jungvögel, weiß Jürgen Heuser, Leiter der Biologischen Station. „Die Krähen haben zurzeit Junge. Und wenn sich jemand nähert, werden sie verteidigt“, erklärt der Vogelkundler. Gerade schnelle Bewegungen – wie Dauerlauf und Radfahren – in der Nähe des Nestes oder der flüggen Jungtiere hielten die Krähen für eine Bedrohung und versuchten deshalb, die scheinbaren Störenfriede mit Drohgebärden zu vertreiben.

Und was empfiehlt der Experte in einem solchen Fall? „Das Beste ist, man zieht sich dann langsam wieder zurück, hält eine Handtasche, einen Stock oder Regenschirm über sich und meidet die Stelle in den nächsten Tagen“, so Jürgen Heuser. Fuchteln und Schlagen sei dagegen weniger hilfreich: Es mache die Tiere nur noch aufgeregter.

Angriffe beziehungsweise Verteidigungsfälle wie die in Wanne-Süd hätten sich in den vergangenen Jahren gehäuft, berichtet Jürgen Heuser. Rabenkrähen seien als Kulturfolger weiter in unsere Städte vorgedrungen. Verhältnisse wie in Alfred Hitchcocks Horrorfilm - der übrigens Dienstagnacht mal wieder im Fernsehen zu sehen war - seien auch in Zukunft nicht zu erwarten: „Die Tiere greifen nicht in Scharen an, sondern nur als Einzeltier oder Elternpaar“, so Heuser.