Herne. . Nach einer Babypause geht Mirja Boes mit ihrem neuem Programm „Ich doch nicht“ auf Tour. Am Samstagabend gastierte sie im Herner Kulturzentrum.

Keine Frage, Mirja Boes ist eine vielseitige Frau. Im Fernsehen ist sie vertreten mit Moderationen und Comedysketchen, nach einer Babypause macht sie nun auch wieder die Bühnen und Theater unsicher - auch in Herne: Mit ihrem dritten Soloprogramm „Ich doch nicht“ trat sie am Samstag im Kulturzentrum auf.

Mit lauter Musik und Discokugelflimmern unterlegt, kündigte eine durchdringende Kleinkindstimme den Auftritt der „Herrin des Wahnsinns“ an. Boes inspizierte ihr Publikum von Anfang an sehr genau. Gut die Hälfte der Besucher kam, laut Handzeichen, aus Herne. Zwei schwangere Frauen waren im Publikum, oder zumindest zwei die sich trauten aufzuzeigen. Grund genug für die blonde Entertainerin Tipps für die bevorstehende Geburt und alles was danach kommt loszuwerden. Die zahlreichen Ratschläge über volle Windeln, Nasensekret der Säuglinge und postnatale Verwendungsmöglichkeiten der Plazenta sorgten bei den meisten Besuchern für anhaltende Lacher. Das in der Comedy häufig strapazierte Feld der Frau-Mann-Problematik bemühte Boes leider an diesem Abend etwas zu ausführlich.

Ganz in Rosa kehrte die 41-jährige nach einer kleinen Auszeit auf die Bühne zurück und begab sich in den Zuschauerraum. Mit Perücke und Tattoo wurde schließlich ein Freiwilliger auf dem blauen Plastiksofa zum Sexsymbol ausstaffiert. Die Interaktion mit dem Publikum ist sicher eine der großen Stärken von Mirja Boes, was diese auch im restlichen Verlauf des Abends unter Beweis stellte.

In der Pause hatte das Publikum die Möglichkeit erhalten, Anregungen, Wünsche und Probleme zu notieren. Schlagfertig arbeitete Mirja Boes sich anschließend durch die bekritzelten Zettel. Dabei erledigte sie sogar Telefonate für Zuschauer und war sich nicht zu schade, den überraschten Angerufenen Liebeserklärungen zu übermitteln und über Famileinzuwachs zu informieren.

Nach zwei Stunden leichter und abwechslungsreicher Unterhaltung zog Besucherin Eva (28), die mit einer Freundin aus Herten angereist war, ein positives Resümee des Auftritts: „Die lebensnahen Themen und ihre lockere Art – das passt gut zusammen!“