Herne. . Kueck Industries schult, betreut und berät bundesweit Unternehmen beim Arbeitsschutz. Inhaber Holger Kück sieht Probleme bei der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben in den Firmen.
Die Betriebssicherheitsverordnung sowie die Unfallverhütungsvorschriften BGV-D36/GUV-D36 und die Handlungsanleitungen BGI 694 und 663 werden den wenigsten Menschen ein Begriff sein: Sie regeln, dass jedes Unternehmen in regelmäßigen Abständen seine Leitern und Kleingerüste auf deren Funktionstüchtigkeit durch eine befähigte Person aus dem Betrieb prüfen muss. Die Ausbildung zum „Sachkundigen für Leitern“ bietet das Unternehmen Kueck Industries an, das seinen Sitz im Innovationszentrum am Westring hat.
Das Leiter-Seminar ist nur ein Ausschnitt aus einem umfangreichen Angebot des Betriebs. 1999 vom gebürtigen Wanne-Eickeler Holger Kück noch nebenberuflich gegründet, ist die Firma inzwischen deutschlandweit unterwegs. Und auch thematisch ist der Aktionsradius ziemlich umfangreich. Überall, wo in einem Betrieb das Risiko besteht, dass sich ein Mitarbeiter weh tun kann, gibt es rechtliche Rahmenbedingungen - die Kück seinen Kunden nahe bringt.
Andere Länder sind weiter
So muss es in jedem Unternehmen eine Fachkraft für Arbeitssicherheit sowie einen Betriebsarzt geben. Kueck Industries bietet sowohl die Betreuung an, schult aber auch Mitarbeiter von Kleinstunternehmen, damit diese die Aufgabe selbst übernehmen können. Selbstverständlich können die sieben Mitarbeiter nicht alle Betreuungen, Schulungen, Fortbildungen und Beratungen selbst übernehmen, „deshalb arbeiten wir bei bestimmten Themen auch mit Freiberuflern zusammen und kooperieren“, so Kück.
Wie breit das Thema Arbeitsschutz ist, verdeutlicht Kück an folgendem Beispiel: So habe ein Unternehmen bei ihm angefragt, das Bildschirmreiniger importiert. Auf den ersten Blick völlig unproblematisch, doch weil der Reiniger Alkohol enthält, kommen plötzlich die gesetzlichen Vorgaben für die Lagerung und der Transport von Gefahrgut ins Spiel. Kück, zu dessen persönlichen Ausbildungen auch jene zum Gefahrgutbeauftragten zählt, verfasste ein Gutachten, was die Firma alles beachten muss.
Im Laufe der Jahre hat Kück eine etwas überraschende Erfahrung gemacht. Deutschland mag zwar den Arbeitsschutz erfunden haben, wie er sagt, sei inzwischen aber von anderen Ländern überholt worden. Trotz der vielen gesetzlichen Vorschriften (siehe Leiter) erlebe er immer wieder Unternehmen, in denen der Arbeitsschutzgedanke noch nicht verinnerlicht sei.
2. Herner Arbeits- und Gesundheitsschutztag im Innovationszentrum
m Donnerstag, 20. Juni, veranstaltet Kueck Industries im Innovationszentrum, Westring 303, von 10 bis 15 Uhr den 2. Herner Arbeits- und Gesundheitsschutztag. Zugesagt haben auch große Konzerne wie Uvex, 3M oder Honeywell, die unter anderem Arbeitsschutzkleidung produzieren.
Die Veranstaltung bietet eine Mischung aus Messe, Mitmachangeboten und Diskussionen. Neben Seh- und Hörtests können Besucher an einem Feuerlöschtraining teilnehmen. Weitere Themen sind ein Test für die eigene Körperkoordination, eine Lärmpräventionsberatung, eine Ernährungsberatung oder ein Test für die Ergonomie am Arbeitsplatz.
Um 12.30 Uhr ist eine Podiumsdiskussion vorgesehen, an der unter anderem Ralf Brauksiepe, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, der zugleich auch Schirmherr der Veranstaltung ist. Bei der ersten Auflage des Aktionstages, der sich in erster Linie an kleinere und mittlere Unternehmen richtet, kamen bereits rund 250 Besucher ins Innovationszentrum.
Weitere Informationen zum Aktionstag und zum Unternehmen gibt es im Internet unter der Adresse www.ki-consulting.eu