Herne saß zum 31. Dezember 2012 auf einen Schuldenberg von 744,63 Millionen Euro. Das geht aus einem aktuellen Bericht des statistischen Landesamtes NRW vor. Konkreter wird es, wenn man die Verbindlichkeiten auf jeden Herner/jede Hernerin runterbricht: Demnach lag die Pro-Kopf-Verschuldungen nach Angaben des Landesamtes zum Ende des vergangenen Jahres in Herne bei genau 4545 Euro und 41 Cent.
Damit stehen Herner zwar nicht so stark in der Kreide wie Oberhausener, Essener und Mülheimer, können allerdings von den Ergebnissen in Städten wie Düsseldorf, Bottrop oder Münster nur träumen. Zum Vergleich die Pro-Kopf-Verschuldung in einigen Kommunen:
– Bochum 4046,98 Euro
– Dortmund 4177,63 Euro
– Hagen 7407,29 Euro
– Gelsenkirchen 4693,42 Euro
– Bottrop 2803,02 Euro
– Duisburg 6724,13 Euro
– Essen 5668,65 Euro
– Mülheim 6814,06 Euro
– Oberhausen 8373,03 Euro
– Münster 2641,27 Euro
– Düsseldorf 693,68 Euro
– Recklinghausen 4427,86 Euro.
Die Pro-Kopf-Verschuldung in Nordrhein-Westfalen betrug 2012 3255,65 Euro. Die Gesamtverschuldung lag bei 58,1 Milliarden Euro.
Vergleiche mit der Verschuldung von Herne und anderen Kommunen in zurückliegenden Jahren sind nach Angaben des Landesamts nicht möglich, da das Berechnungsverfahren 2012 geändert worden sei.
Stadt rechnet anders als das Land
Zu einer deutlich niedrigeren Pro-Kopf-Verschuldung als die Landesbehörde kommt die Stadt in ihren Statistiken. Das ist aber nicht auf das Frisieren von Zahlen zurückzuführen, sondern auf ein anderes Berechnungsverfahren. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass die Verwaltung nur die Schulden der Kernverwaltung als Grundlage nimmt. Das Landesamt bezieht dagegen neuerdings Kredite, Kassenkredite und Wertpapierschulden von städtischen Eigenbetrieben und sonstige öffentlich-rechtliche Einrichtungen mit ein.
Zum Jahresabschluss des Haushalts 2012 wies die Stadt für Herne eine Prof-Kopf-Verschuldung von „nur“ 3910 Euro aus. Zum Vergleich: 2011 lag sie bei 3665 Euro und 2010 bei 3433 Euro.