Herne. . Der Tarifabschluss in der Metall- und Elektrobranche, auf den sich in der Nacht zu Mittwoch IG Metall und Arbeitgeberverband geeinigt hatten, stößt vor Ort auf unterschiedliche Resonanz.
Der Tarifabschluss in der Metall- und Elektrobranche, auf den sich in der Nacht zu Mittwoch IG Metall und Arbeitgeberverband geeinigt hatten, stößt vor Ort auf unterschiedliche Resonanz.
Eva Kerkemeier, 1. IG-Metall-Bevollmächtigte für Herne und Bochum, findet den Abschluss unter dem Strich gut. 3,4 Prozent mehr Lohn ab Juli und noch mal 2,2 Prozent mehr ab Mai 2014 - diese deutliche Erhöhung des Entgelts könne sich sehen lassen.
Zwar habe man mit den Nullrunden für Mai und Juni eine Kröte schlucken müssen, doch im Gegenzug habe man eine Öffnungsklausel für einzelne Betriebe verhindern können. „Das war das größte Problem im Laufe der Tarifverhandlungen“, so Kerkemeier. Ohne eine Öffnungsklausel könne es keine Sondervereinbarungen in den Betrieben geben. Kerkemeier: „Eine zweite Tarifrunde in den Unternehmen, bei der Belegschaften nicht streikfähig sind, hätte zu einer unfairen Kräfteverteilung geführt.“
Vor dem Hintergrund, dass manche Firmen eine ausgeprägte eigene Konjunktur aufwiesen, stört Dirk W. Erlhöfer, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbands Metall Bochum und Umgebung (AGV), eben jene fehlende Öffnungsklausel. Auch die Entgelterhöhung um 3,4 Prozent stelle für Firmen eine starke Belastung dar. Dieses Geld müsse in einem Jahr, in dem die Konjunktur eher eine „Seitwärtsbewegung“ mache, erstmal verdient werden. Neben diesem Schatten sieht Erlhöfer aber auch Licht: die beiden Nullmonate sowie die lange Laufzeit, die Planungssicherheit biete.