Herne. . Die Herner Meeresschutzorganisation „Project Blue Sea“ hat vor wenigen Tagen auf der Nordseeinsel Föhr Müll gesammelt. Der jüngste Helfer war erst acht Jahre. Colin Klapper zog jede Menge Unrat aus dem Sand.

Mit Umweltschutz kann man gar nicht früh genug beginnen - so wie Colin Klapper. Der achtjährige Herner nahm bereits zum zweiten Mal an einer Müllsammelaktion der Herner Meeresschutzorganisation „Project Blue Sea“ teil. Die war leider wieder einmal erfolgreich. Über 120 Kilogramm Müll - vornehmlich Plastikteile - sammelte die Gruppe an den Stränden der Nordseeinsel Föhr.

Colin war mit großem Eifer bei der Sache. Unter den vielen Teilen, die er im Sand fand, war auch eine besondere Plastikflasche. Denn Colin konnte nicht lesen, was darauf stand. Er hielt in seinen Händen eine Flasche mit asiatischen Schriftzeichen. „Die hat wahrscheinlich jemand von einem Schiff aus über Bord geworfen“, erklärte Colins Mutter Gudrun Klapper, die schon seit vielen Jahren ehrenamtlich im Vorstand von „Project Blue Sea“ tätig ist.

Gefährliche Plastikpellets

„Wir haben uns dieses Mal die Insel Föhr als Ziel einer Reinigungsaktion ausgesucht, weil wir ab dem 26. Mai im dortigen Robbenzentrum eine Ausstellung zum Thema ,Müll im Meer geht uns alle an’ eröffnen. Die Ausstellung wird für die Zeitdauer von drei Monaten zu sehen sein und hoffentlich viele Menschen erreichen und über die Meeresmüllproblematik aufklären“, erläutert Sascha Regmann, 1. Vorsitzender von „Project Blue Sea“.

Neben den ganz alltäglichen Gegenständen, wie Plastikflaschen, Wattestäbchen, Schrotpatronenhülsen, Feuerzeugen oder Luftballons haben die Müllsammler auch wieder speziell nach Mikroplastik-Kügelchen Ausschau gehalten und wurden massenhaft fündig. „Die Plastik-Pellets sind wichtig für die Wissenschaft. Wir haben etwa 1000 der millimeter-kleinen Teilchen eingesammelt und werden diese nach Japan schicken. Dort gibt es einen Spezialisten, der die Pellets auf angehaftete Schadstoffe und langlebige Umweltgifte hin untersucht“, so Regmann.

Plastik-Pellets haben die Eigenschaft, dass sie die im Wasser befindlichen Umweltgifte an sich binden. Gefährlich ist, dass Meerestiere die Kügelchen mit Futter verwechseln und diese inklusive der Umweltgifte aufnehmen (die WAZ berichtete).

Im September wird sich „Project Blue Sea“ als Teilnehmer im Rahmen des Internationalen Küstenreinigungstages erneut aufmachen, um nach Müll zu suchen. Selbstverständlich wolle er wieder dabei sein, kündigte Colin an, als am Abend nach der Müllsammelaktion auf Föhr im Kreise der Aktiven die Planung für die nächste Aktion besprochen wurde...