Herne. . An insgesamt 6,8 Kilometern Bahntrasse errichtet die Deutsche Bahn AG an mehreren Abschnitten in Wanne-Eickel Lärmschutzwände. Über das Vorhaben und die Auswirkungen auf Flora und Fauna informierten Vertreter der Bahn jetzt den Landschaftsbeirat.
100 Millionen Euro stellt der Bund der Deutschen Bahn jährlich für Lärmschutzmaßnahmen entlang der Bahntrassen zur Verfügung. Davon werden jetzt auch Anwohner in Wanne-Eickel profitieren, wenn die DB insgesamt 6,8 Kilometer Bahntrasse mit Schallschutzwänden ausstattet. Das erfuhr der Landschaftsbeirat bei seiner jüngsten Sitzung von Vertretern der DB.
An all diesen Abschnitten, zum Beispiel an der Rolandstraße in Röhlinghausen, werden die zulässigen Grenzwerte für Lärm überschritten. Doch selbst die zwei bis drei Meter hohen Schutzwände aus Aluminium können nicht überall eine Reduzierung des Lärms auf die zulässigen 60 dba in der Nacht und 70 dba am Tag erreichen: „Dort wären dann noch passive Maßnahmen wie Lärmschutzfenster angebracht“, so Ralf Köster von einer Projektgesellschaft der DB.
Für den Landschaftsbeirat war es vor allem wichtig zu erfahren, ob die an den Bahndämmen vorhandene Tier- und Pflanzenwelt durch die erforderlichen Bauarbeiten und die Lärmschutzwände beeinträchtigt wird. Dazu hat die Bahn für jeden einzelnen Abschnitt einen detaillierten Bestands- und Konfliktplan erarbeiten lassen, mit dem Ergebnis, dass auch streng geschützte Arten wie die Zauneidechse aufgrund der vorhandenen Lebensräume dort nicht auszuschließen sind. Das gilt ebenso für verschiedene Vogelarten, Reptilien und Fledermäuse. Doch auch unter Einbeziehung aller negativen Möglichkeiten seien keine Konflikte zu erwarten, hieß es im Beirat. Für eventuell vorhandene Zauneidechsen würden Ausweichlebensräume angelegt, die anderen Tierarten, auch Fledermäuse, würden durch die geplanten Maßnahmen nicht beeinträchtigt.
Um sowohl die Anwohner entlang der Trassenabschnitte als auch die Flora und Fauna möglichst wenig zu belasten, werden alle Bauarbeiten von der Gleisanlage ausgeführt, die begrünten Böschungen bleiben weitgehend unangetastet. Und auch für Kleintiere werden beim Bau der Lärmschutzwände Durchschlüpfe integriert. Die erschienen Beiratsmitglied Detlev Bregulla mit 10x20 Zentimetern zwar etwas klein, mehr sei aber nicht möglich, so Ralf Köster. „Wenn wir sie größer machen, bekommen wir wieder Probleme mit dem Lärm.“