Herne. . 29 Schulsozialarbeiter sind Anfang 2012 dank der Förderung durch ein Bundesprogramm eingestellt worden. Ende 2013 steht das Projekt aus finanziellen Gründen vor dem Aus.
Großes Lob gab es am Mittwoch im Jugendhilfeausschuss für das Anfang 2012 gestartete Projekt, in dem 21 Sozialarbeiter für insgesamt 29 Herner Schulen eingestellt werden konnten. Noch größer ist in der Politik allerdings die Trauer darüber, dass das vom Bund finanzierte Programm Ende 2013 definitiv auslaufen wird. Eine Chance auf Weiterbeschäftigung besteht wohl nur in Einzelfällen.
„Der Bund hat das klare Signal gegeben, dass das Programm nicht weitergeführt wird“, sagt Bildungsdezernentin Gudrun Thierhoff. Die Stadt werde die finanzielle Lücke wegen ihrer Haushaltssituation auf keinen Fall schließen können.
Gesellschaften als Arbeitgeber
Zur Erinnerung: Aus Mitteln des Bildungs- und Teilhabepakets (BuT) hatte das Bundesarbeitsministerium das Schulsozialarbeits-Projekt für die Kommunen aufgelegt, und zwar befristet für den Zeitraum von 2011 bis 2013. Der Bund zahlt Herne dafür 1,15 Mio Euro pro Jahr. Die Stadt hat über ihre Beschäftigungsgesellschaft (GBS) und die Gesellschaft freie Sozialarbeit (GFS) die Fachkräfte eingestellt, die daraufhin Herner Schulen aller Schulformen zugewiesen worden sind. Die Fäden laufen in einem städtischen Koordinierungsbüro zusammen.
Und diese Koordinierungsstelle zieht eine durchweg positive (Zwischen)-Bilanz: „Die Schulen sind sehr glücklich über die geleistete Arbeit“, sagt Stadtmitarbeiterin Eva Neweling. Zum Beispiel: die Max-Wiethoff-Schule in Sodingen, die als eine von 14 Grundschulen an dem Projekt teilnimmt. „Wir wissen gar nicht, wie wir ohne diese Stelle klar kommen sollen“, sagt die stellvertretende Schulleiterin Ute Leipski zurWAZ.
Für unverzichtbar hält auch die Realschule Crange die Arbeit ihrer Sozialarbeiterin Stephanie Kirsch. „Sie ist bei uns nicht mehr wegzudenken“, sagt Schulleiter Reiner Jorczik. Die Schule hat - wie übrigens auch das Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung - deshalb bei der Bezirksregierung beantragt, eine der 32 Lehrerstellen in eine Sozialarbeiterstelle umzuwandeln.
Das Verfahren läuft noch, die Chancen stehen offenbar gut. Ein Modell, das Schule machen könnte? „Nein“, sagt Eva Neweling. Eine Umwandlung sei grundsätzlich nur in größeren Schulen denkbar. Und das auch nur, „wenn man ganz schwer rechnet“, so Reiner Jorczik.