Herne. . 13 Kinder schrieben sich ihre Gedanken zu dem verbreiteten Phänomen von der Seele. Der Kölner Kinder- und Jugendbuchautor Manfred Theisen leitete sie an.

Erwartungsvoll sitzen 13 Kinder zwischen den Regalen in der Hauptbibliothek Wanne. Noch sind die Blöcke vor ihnen leer. Im Laufe des Nachmittags soll sich das ändern. Der Kölner Kinder- und Jugendbuchautor Manfred Theisen leitet den Schreibworkshop und zeigt zunächst ein Video: fröhlich tanzende Menschen, die sich mit Farben bewerfen. „Was denkst du darüber?“, fragt Theisen die Kinder. „Die Menschen sind ziemlich durchgedreht“ und „Das sind viele bunte Farben“ bekommt er als Antworten. Daran knüpft Theisen an und kommt über die Lieblingsfarben der Kinder auf einige Assoziationen: das grüne Gras, schwarze Gondeln in Venedig oder die blauen Augen der Angebeteten. Es entsteht ein kleiner Text über Farben. Einige Kinder sprechen ihn später ein und Theisen hinterlegt damit das Video.

Neben dieser Gruppenarbeit sollen individuelle Texte, Gedichte oder Kurzgeschichten entstehen. „Schreibt einfach drauf los und denkt nicht viel drüber nach“, rät Theisen. Während sich einige Kinder damit etwas schwer tun, scheint bei anderen ein Thema auf der Hand zu liegen: Mobbing in der Schule. Immer wieder meldet sich jemand zu Wort und sagt „Bei mir in der Grundschule war das auch so“. Und alle sind sich einig: Wenn man einmal gemobbt wird, hat man kaum eine Chance, dem wieder zu entkommen. Die Erzählungen der Kinder sollen aufgeschrieben werden. „Die Situationen die ihr hier schildert, stimmen alle, nur liest man sie nirgendwo“, sagt Manfred Theisen. Jetzt haben die Kinder die Möglichkeit sich mitzuteilen. Die Zeilen in den Schreibblöcken werden schnell gefüllt. Schließlich entstehen ein kleiner Comic und zahlreiche Kurzgeschichten.

„Ich habe nicht damit gerechnet, dass heute so ein ernstes, wichtiges Thema zur Sprache kommt“, sagt Theisen. Am Ende bleibt kaum Zeit um die vielen Texte anzusprechen. Einige Beiträge dürfen die Kinder dem Kinder- und Jugendbuchautor zuschicken: „Es gibt ja immer mal Wettbewerbe von Verlagen. “