Sie treten nach knapp drei Jahren als CDU-Vorsitzende ab. Waren es drei gute oder drei schlechte Jahre für die Herner CDU?

Renate Sommer: Ich denke, es waren drei gute Jahre für die CDU.

Sie haben 2011 erklärt, die Herner CDU inhaltlich voran bringen zu wollen. Ist Ihnen das gelungen?

Ja. Wir haben aufgehört, uns nur noch mit uns selbst zu beschäftigen Stattdessen haben wir uns wieder der inhaltlichen Arbeit gewidmet.

Wo haben Sie denn aus Ihrer Sicht Akzente setzen können?

Wir haben Bürgerversammlungen zum Thema Wasser gemacht, das eine große Rolle spielt, weil es alle betrifft. Wir haben auf verschiedenen Ebenen der Partei auch andere Themen angepackt – zum Beispiel in der Veranstaltungsreihe im Stadtbezirksverband Herne-Mitte

Sie haben nach dem Rücktritt Ihres Vorgängers Ulrich Finke erklärt, die CDU wegen ihrer Belastung als Europaabgeordnete nur kommissarisch führen zu wollen. 2011 haben Sie sich dann doch wählen lassen. Haben Sie die Aufgabe unterschätzt oder sich selbst überschätzt?

Daran kann man das nicht festmachen. Ich habe kommissarisch den Vorsitz übernommen, weil es als erste stellvertretende Vorsitzende meine Pflicht war. Es ist dann auch sehr gut gelaufen. Viele Leute aus der Kreispartei kamen auf mich zu und baten mich, weiterzumachen. Ich habe festgestellt, dass es durchaus machbar ist.

Und was hat sich jetzt geändert?

Wir gehen auf die Europa- und Kommunalwahlen zu, die ja 2014 am selben Tag stattfinden werden. Die Gleichzeitigkeit hat mich zum Nachdenken gebracht. Natürlich hätte ich mich durchhangeln können, aber das wäre nicht positiv für die Kreispartei gewesen. Ich habe einen anderen Anspruch an den Kreisvorsitz. Wenn aber in der CDU den Finger gehoben hätte, hätte ich erneut kandidiert. Ich habe das sehr gerne gemacht.

Werden Sie am Samstag für ein anderes Vorstandsamt kandidieren?

Nein, weil ich nicht mehr die Gelegenheit hätte, an den Vorstandssitzungen teilzunehmen. Markus Schlüter, der Kandidat für den Vorsitz, plant, die Vorstandssitzungen wieder in die Mitte der Woche zu legen. Das ist für mich nicht machbar.

Hat Ihr Verzicht auf ein Vorstandsamt auch mit Markus Schlüter zu tun? Man hört, dass Sie sich nicht gerade nahe stehen.

Nein, das hat mit ihm nichts zu tun. Politisch sind wir uns nicht uneinig.