Herne. . Die Klassen 12 und 13 des Otto-Hahn-Gymnasiums schreiben ihre Abiturprüfungen. In diesem Jahr sind es 180 Abiturienten. Wir haben mit Lehrern und Schülern gesprochen.

Vor acht Jahren war es so weit: die Viertklässler, die aufs Gymnasium wechselten, sollten dort nur noch acht und nicht, wie vorher üblich, neun Jahre bleiben. In diesem Jahr entstand dadurch der Doppeljahrgang, die Stufen zwölf und 13 nehmen deshalb jetzt zeitgleich am Zentralabitur teil. So auch am Otto-Hahn-Gymnasium: Dort legen 180 Schüler ihre Abiturprüfung ab. Am Dienstag waren bereits zwei Schüler mit Informatik gestartet, gestern ging es mit den Grund- und Leistungskursen Deutsch weiter.

Gelungene Integration

Und wer ist nun besser? Die mit G8 oder G9? „Zwischen den beiden Jahrgängen gibt es auf die Leistungen bezogen keine großen Unterschiede“, sagt Bodo Saborowski, Musik- und Deutschlehrer, Oberstufenkoordinator und Jahrgangsstufenleiter des Abiturjahrgangs. Die Schüler, die nur noch acht Jahre das Gymnasium besuchen, stünden denen, die neun Jahre Zeit hatten, in nichts nach. Eher im Gegenteil: „Die G8-Schüler haben offenbar das Gefühl, noch etwas mehr leisten zu müssen, sie sind teilweise sogar besser.“ Die Jugendlichen entwickelten zudem immer früher eine Reife, die es ermögliche, sie ins Berufsleben einzugliedern, allerdings gehe das auf Kosten der Freizeit: „Die neuen Jahrgänge haben mindestens einen Kurs und somit drei Wochenstunden mehr Unterricht“, so Saborowski.

Am Otto-Hahn-Gymnasium wurden die beiden Jahrgänge in der Oberstufe zusammengelegt. „Das hat sehr gut geklappt“, erklärt Egon Steinkamp, Schulleiter des Otto-Hahn-Gymnasiums. Die Schüler hätten sich sehr gut aneinander gewöhnt, auch die Abiturfeier wird gemeinsam begangen. Allerdings haben die Schüler nach der neunten Klasse zwar Zugang zum Abitur aber noch keine Fachhochschulreife, die gibt es weiterhin nach zehn Jahren.

Prüfungsablauf

Bis gefeiert werden kann, müssen aber noch einige Prüfungen geschrieben werden. „In diesem Jahr können wir uns die Aufgaben wegen des Doppeljahrgangs zwei Tage, statt einen Tag, vor Prüfungsbeginn herunterladen“, erklärt Nicole Nowak, stellvertretende Schulleiterin. „Die Prüfungsbögen sind doppelt verschlüsselt und werden nach dem Druck erstmal in den Tresor gelegt.“ Die Schüler, die Deutsch im Leistungskurs schreiben, hatten Viereinviertel Stunden Zeit zur Bearbeitung der Aufgaben, die Grundkurs-Schüler drei Zeitstunden. Um neun Uhr morgens ging es los.

Am Otto-Hahn-Gymnasium werden die meisten Abiturprüfungen in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik geschrieben. In Fächern wie Englisch und Deutsch können die Schüler zwischen verschiedenen Aufgaben wählen, dazu gibt es eine halbe Stunde Zeit, in den Fächern Mathematik und Informatik wird die Auswahl vorher durch den Fachlehrer getroffen.