Herne. . WAZ-Leserin Ursula Koscielny hatte genug von vorbeirauschenden Autos auf der Mittelstraße in Herne. Ein Brief an den Oberbürgermeister führte zum Erfolg: Nun stehen Tempo 30-Schilder vor ihrer Haustür.
Die Nase hatte sie längst voll von den vorbeirauschenden Autos auf ihrer Straße, der Mittelstraße 19/Ecke Behrensstraße in Herne-Mitte. Daher beschloss Ursula Koscielny: So kann es nicht weitergehen. An Oberbürgermeister Horst Schiereck persönlich schrieb die Mutter zweier Kinder umgehend einen Brief und bat um Abhilfe. Mit Erfolg.
„Wir sind die einzige Straße in der Umgebung mit Tempo 50“, heißt es in dem Schreiben ins Rathaus Herne. Und weiter: „Alle um uns herum sind 30er- oder Spielzonen.“ Das Ergebnis, das sie mit ihrem Brief an den Oberbürgermeister erreichte, kann sich sehen lassen: Die Schilder in ihrer Straße wurden geändert. „Alles lief sogar vollkommen problemlos ab“, betont Ursula Koscielny noch immer sichtlich zufrieden über ihren Erfolg.
Beantragen kann die 30er- beziehungsweise so genannte Spielzone jeder Bürger, egal, ob als Einzelperson oder gemeinsam mit den Nachbarn. „Ein formloser Antrag beim Fachbereich für öffentliche Ordnung und Sport reicht vollkommen aus“, sagt Christoph Hüsken, Pressesprecher der Stadtverwaltung.
Bei einem Vor-Ort-Termin werde dann geprüft, wie die Sachlage aussehe. Zu den Besuchern vor Ort gehörten neben den Mitarbeitern des städtischen Fachbereiches für öffentliche Ordnung und Sport auch die Kollegen von Tiefbau, Verkehr sowie Beamte der Polizei, so Hüsken weiter. Gemeinsam werde nach den Überprüfung an der monierten Stelle dann über den gestellten Antrag des Bürgers entschieden.
Die Schilder selbst werden von der Stadt aufgestellt, die Kosten aber trage der Bürger, erklärt Christoph Hüsken. Er betont: „Von unserer Seite aus ist es durchaus gewünscht, dass ein solcher Antrag gestellt wird.“ Allein: Die Begründung sollte einigermaßen Hand und Fuß haben. Wie aber formuliert werde, das bleibe der Kreativität des Antragstellers überlassen.
Brief an den Weihnachtsmann
Bestes Beispiel hierfür: Eine Herner Schule hatte die Bitte um die Einrichtung eines Tempo-30-Bereichs in einem Schreiben als Wunschbrief an den Weihnachtsmann formuliert. Und zwar mit diesen Worten: „Bitte, lieber Weihnachtsmann, schenke uns einen Tempo-30-Bereich an unserer Schule.“ Nach einer Prüfung bei besagtem Vor-Ort-Termin konnte dem Wunsch der Schülerinnen und Schüler nachgegangen werden. Sicherlich ein schönes Geschenk – nicht nur zur Weihnachtszeit.