Herne. . Die Landesregierung verabschiedet sich vom Denkmalschutz. Herne verliert dadurch schon in diesem Jahr 20 000 Euro. Diese Zuschüsse nutzte die Stadt bislang, um zahlreiche kleine Maßnahmen auf den Weg zu bringen.

Die Landesregierung verabschiedet sich vom Denkmalschutz. Die Mittel werden in diesem Jahr von 11,4 auf 9,4 Millionen Euro gesenkt, 2014 stehen nur noch 3,4 Millionen Euro zur Verfügung, ab 2015 gibt es gar keine Fördermittel mehr - oder nur noch in Form eines Darlehens.

Herne ist bereits in diesem Jahr von der drastischen Sparmaßnahme des Landes betroffen. Die Mittel wurden komplett gestrichen, teilte Achim Wixforth, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung und Bauordnung, auf Anfrage der WAZ-Redaktion mit. 20 000 Euro überwies das Land in der Vergangenheit nach Herne, die Stadt selbst steuerte noch einmal den gleichen Betrag bei. Angesichts von 710 Denkmälern, die die Stadt aufgelistet hat, mögen 40 000 Euro ein ziemlich überschaubarer Betrag sein, doch für die Arbeit der Denkmalbehörde sei dieser Betrag von großer Bedeutung.

Wixforth: Stadt soll weiter fördern

Sie begleitet laut Wixforth in ihrer Arbeit nämlich vor allem Eigentümer, die kleinere Sanierungsmaßnahmen umsetzen wollen, etwa eine Erneuerung von Fenstern. Mit Zuschüssen aus dem Topf für den Denkmalschutz habe man Eigentümer immer wieder ermuntern können, sich die Mühe einer denkmalgerechten Instandsetzung zu machen. Wer sich schon mit Denkmal-Auflagen konfrontiert sehe, sei für ein paar hundert Euro Unterstützung dankbar gewesen. Der größte Zuschuss für eine Einzelmaßnahme im vergangenen Jahr habe 4000 Euro betragen. Zwar gebe es nach wie vor steuerliche Anreize bei einer denkmalgerechten Sanierung, doch Wixforth ahnt, dass die Beratungstätigkeit der Mitarbeiter in der unteren Denkmalbehörde nicht leichter wird. „Die Auflagen bleiben ja die gleichen.“ Und wenn die Stadt dann keine Unterstützung anbieten könne, stelle sich die Frage, ob Eigentümer noch bereit seien, zu investieren.

Vor dem Hintergrund der Herner Finanzprobleme plädiert Wixforth ausdrücklich dafür, dass Herne seinen eigenen Beitrag aufrecht erhält. „Denkmalschutz ist es eine kulturelle Aufgabe. Er dient dazu, die Erinnerung wach zu halten.“

Die Herner FDP übt heftige Kritik am Sparkurs des Landes. Die Mittelstreichung sei nicht akzeptabel. Die geplanten Regelungen seien ein Armutszeugnis von SPD und Grünen“, so FDP-Ratsfraktions-Chef Thomas Bloch. Die Landesregierung beweise eine bemerkenswerte Kurzsichtigkeit, denn langfristig komme die Zerstörung von Baudenkmälern teuer zu stehen.