Herne.. Riesige Urzeitechsen sind ab heute bei der neuen Saurier-Schau zu sehen. Beim Aufbau der Polyester-Urtiere war die WAZ dabei. Kirmesgelände verwandelt sich in „Jurassic-Park“-Szenerie

Eigentlich stehen auf dem Cranger Kirmesgelände Bierstände, Achterbahnen und Würstchenbuden. Zumindest ein Mal im Jahr, wenn die ganze Region zum großen Volksfest strömt. Zur Zeit jedoch bewohnen riesige Urzeit-Echsen das Areal. Doch keine Angst: Tyrannosaurus Rex und Velociraptor sind nicht echt, sondern aus Polyester. Furchteinflößend sehen sie trotzdem aus.

„Weiter links! Ja, so ist es gut!“ Giuliano Sperlich dirigiert sein Aufbauteam am Mittwochnachmittag. Geschickt setzen die drei Männer einem T-Rex-Korpus den riesigen Kopf auf. 70 große Figuren wollen aufgebaut werden. Brachiosaurus, Triceratops, Stegosaurus: Ob Fleisch- oder Pflanzenfresser, jedes Ausstellungsstück muss einzeln aufgebaut werden. Das ist mir sehr viel Arbeit verbunden, weiß Giuliano: „Nach jeder Ausstellung gibt es Verschleißerscheinungen bei den Figuren. Auch das kalte Wetter ist ein Problem. Wenn Farbe abplatzt oder etwas kaputt geht, müssen wir das sofort reparieren“.

Lernen über die Urzeitechsen

Zwei Tage dauert der Aufbau der Dinosaurier-Ausstellung, die heute um elf Uhr ihre Pforten öffnet und bis zum Sonntag, 7. April zu sehen ist. Täglich von 11 bis 18 Uhr können kleine und große Dino-Fans sich hier die bis zu 27 Meter hohen Dino-Figuren angucken. Der Eintritt kostet zwischen fünf und zehn Euro. Sogar lehrreich ist die Ausstellung: In einem Schausteller-Wagen hängen Info-Tafeln zu den einzelnen Dinosaurierarten. Wann haben sie gelebt, wie sahen sie aus, was haben sie gefressen? All das kann man hier erfahren. „Es war uns wichtig, nicht den ganz klassischen Schaustellerbereich zu bedienen, sondern mal etwas anderes zu machen“, sagt Giuliano.

Der 28-jährige fährt mit seinem Vater durch ganz Deutschland, um an verschiedenen Orten die Dinosaurier zu präsentieren. Seit sechs Jahren gibt es die Schau nun, vorher hat die große Familie zum Beispiel Kasperle-Theater gespielt. Giuliano ist viel unterwegs. Bis vor wenigen Tagen war er mit der Ausstellung in Bremen. Für Privates bleibt nur wenig Raum.

Doch Giuliano ist glücklich mit seiner Frau und seinen beiden Kindern. „Meine Frau kommt selbst aus einer Schaustellerfamilie, da hat man Verständnis füreinander“, betont er.

„Mein kleiner Sohn kennt jeden noch so komplizierten Dinosaurier-Namen“, sagt er lachend. Und auch wenn die Saurier die Papp-Zähne noch so sehr blecken: Angst brauchen die kleinen Besucher keine zu haben.