Herne. . Das Evangelische Krankenhaus hat seine „Stroke Unit“ modernisiert und umgebaut. Hier gibt es schnelle und kompetente Hilfe für Notfallpatienten
Mit einer kleinen Feier hat das Team von der Schlaganfallversorgung am Evangelischen Krankenhaus am Mittwochnachmittag die neue „Stroke Unit“ eröffnet. Die neurologische Abteilung versorgt Schlaganfallpatienten im akuten Notfall. Mit speziellen Überwachungsgeräten und Therapiemöglichkeiten bekommen Betroffene hier die bestmögliche Erstversorgung. Die „Stroke Unit“ ist jedoch nichts Neues: Seit zehn Jahren gibt es diese Einrichtung am EvK. Doch die Räumlichkeiten und die Ausstattung wurden komplett modernisiert. Große, freundliche Zimmer mit neuester Einrichtung machen Patienten, Ärzten und Pflegern die Behandlung nun noch angenehmer. Zuvor war die „Stroke Unit“ in der neurologischen Station untergebracht. Jetzt ist die Schlaganfallversorgung ein separater Bereich. „Die Patienten und Angehörigen haben jetzt deutlich mehr Ruhe“, erklärt Neurologie-Chefärztin Sylke Düllberg-Boden.
Neun Betten für die Erstversorgung
Neun Patienten können hier gleichzeitig behandelt werden. Für das bequeme Umbetten sorgen Lifter, an der Decke angebrachte Hebevorrichtungen. In die „Stroke Unit“ kommen jedoch ausschließlich Menschen, die eine Versorgung unmittelbar nach einem Schlaganfall brauchen: Die maximale Verweildauer liegt bei 72 Stunden. „Bei einem Schlaganfall kommt es vor allem auf eine schnelle Behandlung an“, erklärt der leitende Abteilungsarzt Dr. Lars Keller. Je weniger Zeit zwischen dem Schlaganfall und den ersten Versorgungsmaßnahmen vergeht, desto größer ist die Chance auf eine erfolgreiche Therapie. Das weiß auch Dr. Holger Wißuwa, Leiter des Ärztlichen Rettungsdienstes der Berufsfeuerwehr. Die Zusammenarbeit zwischen Krankenhaus und Rettungsdienst sei hervorragend, sind sich die Ärzte einig. Wichtig für die erfolgreiche Behandlung eines Schlaganfalls sei aber auch die Aufklärung der Bevölkerung. Wenn ein Mensch einen Schlaganfall erleidet, treten verschiedene Symptome auf. Lähmungserscheinungen, Kribbeln und Taubheitsgefühl, Sprach- und Sehstörungen und Schwindel sind klassische Anzeichen.
„Bei einem Verdacht sollte man sofort den Notarzt alarmieren und nicht den Umweg über den Hausarzt gehen“, sagt Dr. Wißuwa. Schließlich gehe es beim Schlaganfall teilweise um Minuten. Die Symptome sind jedoch nicht spezifisch – auch andere Erkrankungen wie epileptische Anfälle können diese Störungen hervorrufen. Die endgültige Diagnose stellen die Ärzte erst in der speziell ausgerichteten Stroke Unit.