Stadt und Politik wollen versuchen, die hohe Feinstaub-Belastung im Wanner Norden in Herne durch überregionale Initiativen zu senken. Das ist das Ergebnis der Sitzung des Umweltausschusses vom Mittwoch.
Dort stellte Thorsten Stock vom Ingenieurbüro simuPlan zunächst das Gutachten seines Hauses „Feinscreening der Recklinghauser Straße in Herne“ vor. Es verdeutlicht, dass rund 80 Prozent der Feinstäube im Wanner Norden von der so genannte Hintergrundbelastung aus regionaler und überregionaler Industrie herrühren (die WAZ berichtete). Quintessenz: Ein angedachtes Fahrverbot für Lkw würde zwar die Luftqualität im Umkreis der Feinstaub-Messstation deutlich verbessern; dennoch gäbe es mehr Tage, an denen die Feinstaubbelastung zu hoch ist, als erlaubt.
Die SPD kündigte ob der hohen Hintergrundbelastung ein Bündel an Maßnahmen an. So will sie etwa einen „Brandbrief“ an Land, Bund und EU versenden, um Maßnahmen zur Bekämpfung der Hintergrundbelastung einzufordern, kündigte Roberto Gentilini (SPD) an. Außerdem soll die Verwaltung beauftragt werden, mit den Kommunen im Umkreis Kontakt aufzunehmen, um gemeinsam gegen die Hintergrundbelastung vorzugehen. Die SPD ihrerseits kann sich eine Arbeitsgruppe zum Thema mit Politikern aus den umliegenden Städten vorstellen.
Ulrich Finke (CDU) forderte, über den Regionalverband eine bessere Zusammenarbeit in Sachen Feinstaubbekämpfung einzuleiten.
Gerd Werner, Chef im städtischen Referat Umwelt, erinnerte daran, dass die Kommunen bereits seit langem gemeinsam im Boot seien, etwa durch die Aufstellung des Luftreinhalteplans; außerdem gebe es jährliche Berichte. Umweltdezernent Karlheinz Friedrichs nahm den Ball der Politik aber auf und kündigte an, etwa über eine Initiative der Umweltdezernenten im Ruhrgebiet das Problem der Hintergrundbelastung verstärkt anzugehen