15 Kardinäle stehen ab heute zum Konklave in Rom bereit. Wer soll in die Fußstapfen von Papst Benedikt XVI. treten? Einen Favoriten scheint es, jedenfalls offiziell, in Herne nicht zu geben.
Theodor Surrey
Neue Impulse kann sich dagegen Pfarrer Theodor Surrey von einem afrikanischen oder südamerikanischen Papst vorstellen. „Letztlich aber hängt es in erster Linie von der Person ab, die das realisiert“, so der Geistliche. Vergessen dürfe man bei aller Aufregung eine Tatsache nicht: „Der Papst ist nicht der liebe Gott. Er repräsentiert die Kirche.“ Und das müsse auch er als Pfarrer seiner Gemeinde tun, allein mit einem Unterschied: „Der Pontifex vertritt 1,2 Milliarden Menschen, ich 3500 — und damit habe ich schon genug zu tun“, sagt er und lacht. Einen Wunschkandidaten für das Amt hat Pfarrer Surrey nicht. „Ich kenne die Kardinäle ja nicht persönlich.“ Da hätten es die Parteien in der Politik einfacher: „Sie unterstützen ihren Wunschkandidaten“, so der Pfarrer der St. Barbara-Kirche in Röhlinghausen. „Jung und dynamisch“ müsse das neue Oberhaupt der Katholiken sein, denn: „Die Kirche ist wie ein Schiff, das ständig repariert werden muss, sonst geht es unter.“
Karl-Heinz Pötter
„Ich bin da total offen“, lautet die knappe Antwort von Karl-Heinz Pötter, Pastoralverbundsleiter und stellvertretender Dechant aus der katholischen Gemeinde Allerheiligste Dreifaltigkeit. Er favorisiere weder einen Kandidaten noch einen Kontinent, aus dem der neue Pontifex stammen solle.
Erik Richter
Pfarrer Erik Richter, Pfarrverbundsleiter der Gemeinden Eickel/Holsterhausen, hat dagegen einen Favoriten – möchte ihn aber nicht nennen. „Die Nordamerikaner kämen uns, außerhalb Europas gesehen, noch am nächsten, was den kulturellen Hintergrund anbelangt. Die Lateinamerikaner würden die Weltkirche dagegen bunter machen“. Sein Verstand sage ihm, dass der nächste Papst ein Italiener würde.
Norbert Johannes Walter
Weniger an einer bestimmten Person als an der Wahrung von Grundsätzen ist Pfarrer Norbert Johannes Walter aus St. Barbara (Herne-Nord) gelegen. „Wichtig wäre ein Papst, der die jesuanische Botschaft in den Vordergrund stellt“, sagt er, „der den Zentralismus in Rom möglichst klein schreibt, zugunsten der Eigenständigkeit der Bischofskirchen.“ Und: Mehr Transparenz sei in Sachen Vatikanbank gefordert. Auch wenn er, Pfarrer Walter, sich einen Vertreter der „Theologie der Befreiung“ vorstellen könnte, glaubt er nicht an so eine Wahl: „Das Problem sind die Kardinäle.“
Ludger Plümpe
Ludger Plümpe, Pfarrer des Pastoralverbunds Herne-Süd, sieht keinen Favoriten unter den Kardinälen – und hat selbst keinen im Blick. Solle mit der Wahl des neuen Papstes ein Zeichen der Öffnung gesendet werden, käme nach seiner Meinung ein Kardinal von einem nicht-europäischen Kontinent in Frage. Es sei auch nötig, innerhalb der Kirchenstrukturen einiges zu ändern. Es sollte nicht mehr so viel zentral geregelt werden. Das Problem: Eine Person allein könne die vielen und hohen Erwartungen gar nicht erfüllen.
Heinz Otlips
Einen Wunschkandidat hat Heinz Otlips nicht. Aber Wünsche: „Ein junger Papst wäre nicht verkehrt“, meint der Dekanatsreferent, sei doch Kontinuität in diesem Amt wichtig. Auch kann sich Otlips einen Papst aus Lateinamerika „gut vorstellen“.