Herne/Wanne-Eickel. . Gute Nachricht für zahlreiche Anwohner von Schienenwegen: Die Deutsche Bahn will in Herne insgesamt zwölf neue Schallschutzwände bauen. Möglich macht es das Lärmsanierungsprogramm des Bundes.
Der Zug kommt! An Bahnhöfen löst diese Botschaft ungeteilte Freude aus. Für die Anwohner von Schienentrassen stellt dies eine große Belastung dar – ist jeder vorbeirauschende Zug doch auch in Herne mit Lärm und damit Stress verbunden. Vor allem im Bereich Wanne-Eickel soll es künftig zu Entlastungen kommen: Ab 2014 will die Deutsche Bahn (DB) entlang der Schienen nach und nach insgesamt zwölf Schallschutzwände bauen.
Das kündigte DB-Projektleiter Ulrich Kalka am Donnerstag im Stadtplanungsausschuss an. Möglich macht es das vom Bund finanzierte Lärmsanierungsprogramm, das in einigen anderen Städten bereits läuft. Eine freiwillige Leistung, wie Kalka betont: „Ein Rechtsanspruch besteht nicht.“
Bis zu drei Meter hoch
In diesen Bereichen sind nach DB-Angaben bis zu drei Meter hohe und aus Aluminiumplatten bestehende Schallschutzwände entlang von Schienen geplant.
Röhlinghausen: parallel zur Rolandstraße an beiden Bahnstrecken, Edmund-Weber-Straße bis Friedrichstraße.
Eickel: Plutostraße bis circa Steinbergstraße, Unterführung Eickeler Bruch bis Unterführung Hauptstraße.
Holsterhausen: Koppelheide bis Wiesenstraße, Höhe An der Ziegelei bis Höhe Oeynhauser Straße (Bereich Paderborner Straße) sowie parallel zum Grenzweg.
Unser Fritz: Allestraße bis Heinitzstraße, Josefstraße bis Emscherstraße, Josefstraße bis Paulstraße.
Wanne: Hauptstraße bis Rathausstraße.
Drei große Regeln gebe es für die Bewilligung von Maßnahmen, betonte die Deutsche Bahn. Lärmschutzmaßnahmen können durchgeführt werden, wenn:
– Die Grenzwerte von 70 Dezibel am Tag beziehungsweise 60 Dezibel in der Nacht überschritten werden.
– Die zu schützenden Gebäude vor dem 1. Januar 1974 errichtet worden sind.
– Die Kosten für den Bau einer Schallschutzwand im „vernünftigen Verhältnis“ zum Nutzen steht. Übersetzt: „Wir bauen keine Schallschutzwand für ein Gebäude“, so Ulrich Kalka.
Wenn die ersten beiden Regeln erfüllt seien, die dritte jedoch nicht, könnten die Anwohner eine 75prozentige Förderung für passive Maßnahmen wie zum Beispiel den Einbau von Schallschutzfenstern beantragen. Alle dafür in Frage kommenden Bürger würden angeschrieben, kündigte die Deutsche Bahn an. Eine Förderung gebe es in der Regel nur für Wohn- und Schlafräume.
Voraussichtlich nach den Osterferien wollen die Deutsche Bahn und die DB Projektbau GmbH auf zwei Bürgerversammlungen ausführlich über die geplante Lärmsanierung informieren.