Wanne-Eickel. . Die seit Jahren andauernde Sanierung des Rathauses in Wanne geht in die Endphase. Für das Gebäudeinnere gibt es neue Konzepte für Farben und Beleuchtung. Auch historische Details sollen wiederhergestellt werden

Das Wort Dauerbaustelle hat immer einen negativen Nachhall. In diesem Fall ist es anders: Dass das Rathaus Wanne eine solche Dauerbaustelle ist, offenbart: Die Sanierung des historischen Gebäudes geht voran. Der laufende Bauabschnitt, der „x-te“, so formuliert es Horst Tschöke, Chef des Gebäudemanagements Herne, wird der letzte sein.

Es ist jener Bauabschnitt, der den Besuchern die meisten Umstände bereitet: Die Bürgerdienste sind ins Gesundheitsamt umgezogen, die Büros einschließlich des Wartebereichs sind zurzeit eine Baustelle - die ihren Namen wirklich verdient. Der Boden ist abgedeckt, dafür sind unter der nackten Decke Stahlträger zu sehen. Zahlreiche Kabelstränge ragen aus den Wänden. Ungewohnter Anblick: Der alte Haupteingang ist zu sehen, in der Vergangenheit war er unter Trockenbauwänden verborgen.

Komplettsanierung der Toiletten

Wenn die Bürgerdienste - und Bürger - zurückkommen, werden sie einen Wartebereich vorfinden, in dem alte Sünden getilgt sein werden und teilweise die historische Gestaltung wieder hergestellt ist. Beispiel Säulen: Wie schon manche andere Stelle im Rathaus boten auch sie eine Überraschung: Unter der Farbschicht verbirgt sich die historische Optik - eine Putztechnik, die Marmor nachbildet. Sie wird wieder zum Vorschein gebracht, kündigt Bauleiter Ulrich Gräve an, ebenso werde ein Beleuchtungskonzept die Eingangshalle aufwerten.

Das neue Farbkonzept ist an anderer Stelle bereits sichtbar. Der völlig veraltete und vergilbte Okkerton ist verschwunden, es dominiert Weiß mit ein paar hellen Grautönen. Völlig verschwinden werden die alten Farbschichten, von denen es offenbar einige gab, jedoch nicht. Auf ein paar Quadratzentimetern werden sie konserviert. Kurze Texte sollen Besuchern erläutern, aus welcher Zeit sie stammen.

In enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz, der praktischerweise seine Büros im Wanner Rathaus hat, werden zahlreiche Details wie Handläufe oder Türklinken restauriert. In wenigen Tagen beginnt die Komplettsanierung der Toilettenanlagen im Haus. Sie sind nicht nur optisch aus der Zeit gefallen, sondern auch technisch marode. Allein diese Maßnahme schlägt im Bauabschnitt mit rund 215 000 Euro zu Buche, die Gesamtkosten werden sich auf etwa 1,4 Millionen Euro belaufen. Gehen die Arbeiten wie geplant voran, ist die Rathaus-Sanierung voraussichtlich im Juli komplett abgeschlossen. Dann bliebe nur noch der Glockenturm übrig, so Horst Tschöke. Doch dessen Renovierung sei auf Grund der Finanzierungsfrage erstmal zurückgestellt worden.