Bochum/Herne. . Ein Herner Quartett muss sich seit Montag vor dem Bochumer Landgericht verantworten. Die Vorwürfe: Geiselnahme, Raub und Körperverletzung. Einen Bekannten sollen die vier Verdächtigen rund zwei Stunden lang festgehalten, geschlagen, mit dem Tode bedroht und ausgeraubt haben.

Diese Anklage hat es in sich: Vor dem Bochumer Landgericht hat am Montagmorgen der Prozess gegen vier Herner begonnen, die offenbar keine Skrupel haben. Es geht um Geiselnahme, Raub und Körperverletzung.

Es war der 4. Oktober 2011, als die Freunde nach Röhlinghausen fuhren. Ihr Ziel war die Wohnung eines Bekannten, der gerade in privaten Problemen steckte. Seine Frau war ausgezogen, hatte aber noch ihre ganze Kleidung in der Wohnung. Und hier kamen die Angeklagten ins Spiel. „Wir wollten nur ihre Sachen holen“, sagte die 37-jährige Hauptangeklagte zum Prozessauftakt. Ärger habe es dabei eigentlich nicht gegeben.

Gewütet wie ein Rollkommando

Genau das sieht die Staatsanwaltschaft jedoch anders. Sie geht davon aus, dass die Angeklagten damals wie ein Rollkommando gewütet haben. Das völlig verängstigte Opfer soll rund zwei Stunden lang festgehalten, geschlagen und ausgeraubt worden sein.

Am Ende musste der Mann angeblich auch noch einen Online-Kreditantrag ausfüllen. Die Angeklagten sollen von ihm eine Summe von 5000 Euro gefordert haben: „Sonst wirst du beerdigt.“

Für die Hauptangeklagte – Mutter eines fünfjährigen Kindes, die bereits wieder im siebten Monat schwanger ist – geht es im Prozess um alles. Im Falle einer Verurteilung droht ihr Gefängnis. Die Mindeststrafe: fünf Jahre Haft.